NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Dienstag nach einem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende kräftige Kursverluste eingefahren. Am Rentenmarkt stiegen zugleich die Renditen von US-Staatsanleihen deutlich. Die Sorge, dass die Verringerung des Inflationstempos nicht stark genug sei, um die durch steigende Preise vonstatten gehende Geldentwertung zu dämpfen, habe die Wall Street belastet, sagte Marktexpertin Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown. "Die Anleger sind aufgewacht und realisieren inzwischen, dass in den USA weitere Zinserhöhungen erforderlich sein werden - vielleicht sogar drei kurz hintereinander, um die Preisspirale einzudämmen."
Der Dow Jones Industrial
Womöglich finden sich bereits im Protokoll der US-Notenbank Fed, das am Mittwoch veröffentlicht wird, Hinweise über weitere Zinsschritte. Außerdem belasteten enttäuschende Ausblicke vom Einzelhändler Walmart
Die bislang gute Kursentwicklung in diesem Jahr stimmt Morgan-Stanley-Stratege Michael Wilson inzwischen vorsichtig. Er sieht Warnzeichen, dass der S&P 500, der im noch jungen Jahr 2023 bislang um bis zu neun Prozent zugelegt hatte, in der ersten Jahreshälfte um bis zu 26 Prozent absacken könnte. Die jüngsten Daten deuteten zwar darauf hin, dass die US-Wirtschaft eine Rezession vermeiden könne, doch sei damit dann auch eine schnelle Wende in der Zinspolitik der Fed vom Tisch. Weitere Zinsanhebungen aber verhießen nichts Gutes für US-Aktien, die mittlerweile auf teurem Niveau gehandelt würden. Das Verhältnis von Chancen und Risiken ist Wilson zufolge "extrem schlecht" geworden.
Die schwächste Aktie im Dow war die von Home Depot mit minus 7,1 Prozent. Walmart dagegen drehten nach einem schwachen Start ins Plus und legten an der Spitze des bekanntesten Wall-Street-Index um 0,6 Prozent zu. Beide Konzerne blieben mit ihren Ausblicken auf das neue Jahr hinter den Erwartungen zurück. Allerdings überzeugte der Shopping-Riese Walmart mit seinem Schlussquartal 2022/23. Er geht zudem davon aus, dass es im operativen Geschäft des neuen Jahres (bis Ende Januar 2024) - nach dem beigelegten Verfahren um eine mögliche Mitschuld an der US-Opioid-Krise - nun wieder aufwärts gehen wird.
Die Papiere von Medtronic
Mosaic
Der Euro
Am US-Rentenmarkt gab der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) um 0,88 Prozent auf 111,02 Punkte nach. Die Rendite zehnjähriger Staatspapiere stieg im Gegenzug auf 3,96 Prozent./ck/he
--- Von Claudia Müller, dpa-AFX ---
Quelle: dpa-Afx