NEW YORK (dpa-AFX) - Auf die wieder aufgeflammten Rezessionsängste der Anleger ist am Mittwoch an den US-Börsen ein wechselhafter Auftakt gefolgt. Nachdem es am Vortag einen kräftigen Rücksetzer vor allem im Technologiesektor gegeben hatte, blieben die Anleger nervös. Vor allem die Indizes an der Nasdaq wechselten im frühen Handel munter ihr Vorzeichen.
Der schon recht stabil gestartete Leitindex Dow Jones Industrial
Das schwindende Verbrauchervertrauen hatte am Vortag bereits wieder die gegenwärtige Sorge genährt, dass die USA auch unter dem Einfluss steigender Zinsen in eine Rezession abgleiten könnten. Am Mittwoch wurde nun vermeldet, dass die US-Wirtschaft im ersten Quartal mit annualisiert 1,6 Prozent etwas stärker geschrumpft ist als zuvor geschätzt.
Anleger blieben nervös wegen ihrer Angst, dass es der US-Notenbank Fed nicht gelingen könnte, die hohe Inflation mit schnell steigenden Zinsen zu bekämpfen, ohne gleichzeitig die konjunkturelle Entwicklung zu gefährden. Der Chef der US-Währungshüter, Jerome Powell, äußerte sich am Mittwoch aber zuversichtlich. Die US-Wirtschaft sei in einer starken Verfassung und so könne die Inflation bekämpft werden und die Situation am Arbeitsmarkt gleichzeitig solide bleiben, sagte er auf einem EZB-Forum.
"Die Zentralbanken bewegen sich auf einem sehr schmalen Grat und diktieren in gewissem Maße die Stimmung an den Märkten" erklärte Aktienstratege Emmanuel Cau von der britischen Bank Barclays. "Es scheint, als befände sich der Markt in einem Tauziehen zwischen der Hoffnung, dass wir uns dem Höhepunkt der Inflation und der Zinsen nähern, und der Herausforderung einer sich verlangsamenden Wirtschaft und einer möglichen Rezession."
Unter den Einzelwerten rutschten die Aktien des E-Autobauers Tesla
Nach zuletzt recht gutem Lauf konnten sich die Anleger von Fedex
Ganz schlechte Nachrichten kamen vom Einzelhändler Bed Bath & Beyond
Einen kräftigen Rücksetzer erlebten auch die Aktionäre von Carnival, die sich zuletzt noch über eine Kurserholung freuen konnten. Am Mittwoch folgte bei den Papieren des Kreuzfahrtanbieters eine Welle an Gewinnmitnahmen, der Kurs rauschte in New York um 15 Prozent in die Tiefe. Die Analysten von Morgan Stanley warnten davor, die Papiere könnten "wertlos" werden, falls die Nachfrage nach Schiffsreisen erneut einen Nachfrageschock erlebt.
Eine positive Ausnahme waren die Amazon-Titel
Verwiesen wurde bei dem Online-Giganten zusätzlich auf eine optimistische Studie des Analysehauses Redburn, das eine Abspaltung der Cloud-Sparte von Amazon als attraktive Option ansieht. In der Studie wird darüber spekuliert, dass diese bald drei Billionen US-Dollar wert sein könnte. Dies wäre fast das dreifache des aktuellen Wertes des ganzen Handelskonzerns.
Kursgewinne von 5,6 Prozent gab es außerdem beim Lebensmittelkonzern General Mills
Quelle: dpa-Afx