NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben am Dienstag ihre leichten Vortagesverluste ausgeweitet. Die Anleger weltweit sind nervös, denn aus China kamen Drohungen angesichts des Besuchs von US-Außenministerin Nancy Pelosi in Taiwan. ES ist der ranghöchste eines US-Politikers seit einem Vierteljahrhundert und das schmeckt der kommunistischen chinesischen Regierung gar nicht, denn sie sieht das demokratische Taiwan als Teil der Volksrepublik China. Peking drohte daher auch mit möglichen militärischen Maßnahmen.

Der Dow Jones Industrial gab im frühen Handel zuletzt um 0,58 Prozent auf 32 609,07 Zähler nach. Der marktbreite S&P 500 verlor am Dienstag 0,17 Prozent auf 4111,54 Zähler. Der Nasdaq 100 sank um 0,17 Prozent auf 12 919,15 Zähler.

"Ein Cocktail der Unsicherheit überschattet die zuletzt gute Stimmung an den globalen Aktienmärkten", kommentierte Marktexperte Timo Emden und verwies neben den geopolitische Risiken auf die Konjunktur-, Inflations- und Rezessionsängste. Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets warnte zudem, den Konflikt nicht zu verharmlosen. "Ein Angriff Russlands auf die Ukraine wurde auch mehrheitlich als nicht wahrscheinlich angesehen." Und dass Russland im Taiwan-Konflikt den Schulterschluss mit China suche, dürfte die Lage noch verschärfen.

Unter den Einzelwerten zählten die Aktien von Caterpillar im Dow zu den schwächsten Werten mit minus drei Prozent. Der Baumaschinen- und Nutzfahrzeughersteller enttäuschte den Markt mit seinem Umsatz im zweiten Quartal. Wegen geringerer Baumaschinen-Erlöse in China war er hinter der durchschnittlichen Analystenschätzung zurückgeblieben.

Uber , das Online-Netzwerk Pinterest und der Cloudsoftware-Anbieter Zoominfo überzeugten die Anleger hingegen mit ihren Berichten. Der Fahrdienstvermittler übertraf mit einer Verdoppelung seines Umsatzes im zweiten Quartal die Analystenerwartungen und auch das bereinigte operative Ergebnis überraschte positiv. Sein Aktienkurs stieg um knapp 14 Prozent und die Papiere des kleineren Konkurrenten Lyft gewannen 10,5 Prozent. Die Verluste der Aktien seit Jahresbeginn sind allerdings erheblich.

Die Anteile von Pinterest sprangen um 12,5 Prozent hoch, nachdem das Online-Unternehmen im vergangenen Quartal vor allem mit seinen besser als befürchteten Nutzerzahlen überzeugte. Zudem wurde bekannt, dass die Investmentgesellschaft Elliott inzwischen größter Anteilseigner ist.

Zoominfo punktete ebenfalls mit seinem Zwischenbericht, was den Aktien ein Plus von 10,5 Prozent bescherte. Für die Papiere des Autovermieters Avis Budget dagegen ging es nach nach dem vorgelegten Zahlenwerk zuletzt um 9,5 Prozent abwärts. Zu Handelsbeginn waren die Titel noch nach oben gesprungen.

Auch eine mögliche Übernahme stand im Fokus. Die Aktien der Investmentbank Cowen zogen um 7,7 Prozent auf 38,225 US-Dollar an. Die kanadische Branchenkollegin Toronto Dominion Bank will das Institut für 1,3 Milliarden Dollar oder 39 Dollar je Aktie in bar übernehmen./ck/he

Quelle: dpa-Afx