NEW YORK (dpa-AFX) - Nach den neuen Rekorden in der vergangenen Woche haben sich die US-Börsen am Mittwoch weiter stabil gezeigt. Vor der am Freitag mit den ersten US-Banken startenden Berichtssaison hielten sich die Anleger weiterhin zurück. Die Inflationsdaten gaben ebenfalls keine spürbaren Impulse.
Der Leitindex Dow Jones Industrial pendelte im frühen Geschäft zwischen minimalen Gewinnen und Verlusten und legte zuletzt um 0,02 Prozent auf 31 075,28 Punkte zu. Der marktbreite S&P 500 kam mit plus 0,08 Prozent auf 3804,37 Punkte ebenfalls kaum vom Fleck. Der technologielastige Nasdaq 100 indes gewann 0,38 Prozent auf 12 941,45 Zähler.
Die Verbraucherpreise waren im vergangenen Monat mit plus 1,4 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresmonat etwas stärker gestiegen als erwartet. Die Kernverbraucherpreise - ohne im Preis meist schwankende Komponenten wie Energie und Lebensmittel - stiegen im Dezember wie bereits in den beiden Vormonaten um 1,6 Prozent, womit das Inflationsziel der US-Notenbank (Fed) von rund zwei Prozent nach wie vor unterschritten wird.
"Hinter vorgehaltener Hand dürften sich die Währungshüter über das Ausbleiben eines deutlichen Teuerungsdrucks freuen", kommentierte Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank in Liechtenstein die Daten. "Man stelle sich einmal vor, die Inflationsraten würden deutlich zulegen. Die Fed oder auch die EZB müssten in diesem Falle gegensteuern, möglicherweise ihre Wertpapierankaufprogramme zurückfahren. An den Finanzmärkten würde man parallel dazu anfangen, auf höhere Zinsen zu setzen. Dieses Szenario wäre für das aktuelle Finanzmarktgeschehen wohl Gift."
Unter den Einzelwerten standen die Aktien von Intel im Fokus, die an der Spitze in Dow und Nasdaq 100 um 8,4 Prozent zulegten. Der zuletzt verstärkt unter Druck geratene Chipkonzern wechselt Mitte Februar seinen Chef aus. Der erfahrene Tech-Manager Pat Gelsinger soll den Spitzenjob von Bob Swan übernehmen. Gelsinger führte zuletzt den Software-Spezialisten VMWare - und hatte zuvor Jahrzehnte bei Intel verbracht, unter anderem als Technologiechef. Die VMWare-Aktien fielen an der Nyse um 5,5 Prozent.
General Motors (GM) zogen im S&P 500 um 2,5 Prozent an. Der Autokonzern will bis 2025 rund 27 Milliarden US-Dollar in Forschung, Entwicklung und Produktion von Elektroautos investieren und bis dahin insgesamt 30 verschiedene E-Modelle auf den Markt bringen. Zudem baut GM eine eigene Batteriefabrik. Produziert werden sollen dort so genannte Ultium-Batterien, die deutlich höhere Reichweiten ermöglichen. Ab 2025 will das Unternehmen jährlich eine Million E-Autos herstellen.
Auf Berg- und Talfahrt ging das Papier des Videokonferenzdienstes Zoom , das sich über ein Aktienangebot 1,75 Milliarden US-Dollar frisches Geld besorgt hat. Nach einem Kursverlust erholte es sich rasch und legte zuletzt um 1,3 Prozent zu. Per Kapitalerhöhung wurden 5,15 Millionen Aktien zu 340 US-Dollar das Stück platziert. Der Ausgabepreis hatte knapp fünf Prozent unter dem Schlusskurs von Dienstag gelegen. In den nächsten 30 Tagen kann Zoom noch einmal gut 735 000 Aktien losschlagen, falls die Konsortialbank diese Option nutzt.
Die Titel von ExxonMobil gewannen zuletzt 1,0 Prozent und profitierten von einer Kaufempfehlung durch die US-Bank JPMorgan. Diese hatte die Papiere der Ölgesellschaft von "Neutral" auf "Overweight" hochgestuft./ck/he
Quelle: dpa-Afx