NEW YORK (dpa-AFX) - Die New Yorker Aktienmärkte haben am Tag des mit Spannung erwarteten Zinsentscheids der US-Notenbank Fed am Abend wieder Verluste verzeichnet. Einige schwächer als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten schürten am Mittwoch zumindest keine zusätzlichen Ängste vor einer strengeren Geldpolitik. Die US-Notenbank gibt um 20 Uhr mitteleuropäischer Zeit ihre Zinsentscheidung bekannt. Eine halbe Stunde später erläutert Fed-Chef Jerome Powell die Entscheidung.
Der Leitindex Dow Jones Industrial
Die Fed dürfte zwar in wenigen Stunden ihre Geldpolitik weiter straffen, das Zinserhöhungstempo aber erneut drosseln. Volkswirte erwarten im Schnitt, dass die Notenbanker die Zinsen nur noch um 0,25 Prozentpunkte anheben werden. Die Zinsspanne sollte damit auf 4,50 bis 4,75 Prozent steigen. Anleger warten vor allem auf Hinweise, wie die Fed im weiteren Jahresverlauf fortfahren wird.
Im Dezember hatte die Notenbank den Leitzins noch um 0,50 Punkte erhöht. Davor hatte sie vier außergewöhnlich große Zinsschritte um 0,75 Punkte vorgenommen. Mit ihren Zinserhöhungen will die Fed die Wirtschaftsdynamik abschwächen, um die Inflation auf das Zwei-Prozent-Ziel zurückzuführen. Gleichzeitig sind steigende Zinsen aber Gift für die Aktienmärkte. Andere Anlageklassen werden dann attraktiver, und Unternehmen müssen bei ihren Finanzierungen tiefer in die Tasche greifen.
"Es gibt immer mehr Anzeichen dafür, dass die Zinserhöhungen zur Abkühlung der Wirtschaft, der Inflation und des Arbeitsmarktes beigetragen haben", sagte Analyst Craig Erlam vom Broker Oanda. "Die Frage ist jedoch, ob die Fed glaubt, dass sie dies in ausreichendem Maße getan hat, insbesondere bei der Kerninflation, die sich als hartnäckiger erweisen könnte."
Untermauert wurde Erlams Abkühlungs-These am Mittwoch von aktuellen Daten. So wurden in der Privatwirtschaft der Vereinigten Staaten im Januar deutlich weniger Arbeitsplätze geschaffen als erwartet, wie der Arbeitsmarktdienstleister ADP mitteilte. Zudem gingen die Bauausgaben im Dezember gegenüber dem Vormonat zurück, während Analysten mit einer Stagnation gerechnet hatten. Stimmungsdaten aus der Industrie für den Januar belegten den fünften Monat in Folge eine Stimmungseintrübung, die zudem stärker als prognostiziert ausfiel.
Neben dem anstehenden Fed-Zinsentscheid richtete sich der Fokus der Anleger zur Wochenmitte auf einige Unternehmen mit Quartalszahlen. Der Chipkonzern AMD
Über Kurszuwächse von knapp 19 beziehungsweise 0,8 Prozent konnten sich die Anteilseigner von Peloton
T-Mobile US
Derweil sackten die Aktien der Entwicklerfirma Snap
Einen Kursrutsch von elfeinhalb Prozent mussten die Aktionäre von Nasdaq-100-Schlusslicht Electronic Arts
Der Biotechkonzern Amgen
Quelle: dpa-Afx