NEW YORK (dpa-AFX) - Zum Ende eines trüben Börsenmonats hat sich die Wall Street am Freitag stabilisiert. Für Beruhigung sorgte, dass die zuletzt dominanten Zins- und Inflationssorgen etwas in den Hintergrund gerieten. Dies spiegelte sich in dem leichten Rückgang der Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen wider.

Der Leitindex Dow Jones Industrial legte um 0,42 Prozent auf 29 347,58 Punkte zu. Bei dem marktbreiten S&P 500 stand ein Plus von 0,82 Prozent auf 3670,19 Zähler zu Buche. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 stieg um 1,13 Prozent auf 11 290,90 Punkte.

Die Fed stemmt sich zwar seit geraumer Zeit mit starken Zinserhöhungen gegen die hohe Inflation und hat weitere kräftige Zinserhöhungen signalisiert. Nun jedoch sagte die Vizechefin der Notenbank, Lael Brainard, dass man die Auswirkungen der steigenden Kreditkosten auf die Stabilität der Weltmärkte beobachten müsse. Die Anleger reagierten darauf erleichtert.

Auf Unternehmensseite brachen die Nike-Papiere nach Zahlen und einem eingetrübten Ausblick um mehr als zehn Prozent ein. Damit waren die Anteilscheine des Sportartikelherstellers das klare Schlusslicht im Dow. Branchenkenner sprachen zwar von einem soliden ersten Geschäftsquartal, störten sich aber an den unerwartet schwachen Margen. Mehrere Häuser senkten ihre Kursziele. Analystin Kate McShane von Goldman Sachs etwa schrieb, dass der Abbau von Lagerbeständen zur unrechten Zeit der Profitabilität Gegenwind verschaffe. Dies könne in den kommenden Quartalen noch ein größeres Thema werden.

Am S&P-500-Ende knickten die Papiere von Carnival um knapp 19 Prozent ein. Die vom der Kreuzfahrtgesellschaft gemeldete Auslastung für das dritte Geschäftsquartal enttäuschte. Dies weckte die Sorge, dass die Erholung der Nachfrage in der Branche länger auf sich warten lässt als erhofft./la/he

Quelle: dpa-Afx