NEW YORK (dpa-AFX) - Nach einer bislang sehr schwachen Börsenwoche haben die US-Börsen am Freitag erneut den Versuch einer Stabilisierung unternommen. Derartige Versuche waren im bisherigen Wochenverlauf am Ende stets gescheitert. Der Leitindex Dow Jones Industrial legte im frühen Handel um 1,03 Prozent auf 32 056 Punkte zu. Auf Wochensicht zeichnet sich gleichwohl ein Verlust von 2,6 Prozent ab. Am Vortag war der Dow auf den tiefsten Stand seit März vergangenen Jahres abgesackt.
Für den marktbreiten S&P 500 ging es am letzten Handelstag der Woche um 1,74 Prozent auf 3998 Punkte aufwärts. Der von Technologieunternehmen dominierte Nasdaq 100 stieg stärker um 2,77 Prozent auf 12 276 Punkte. Er steuert auf Wochensicht dennoch auf ein Minus von 3,3 Prozent zu.
Den Marktstrategen der Deutschen Bank zufolge beruhigten neue Aussagen des US-Notenbankchefs zum Zinserhöhungskurs die Anleger etwas. Jerome Powell habe damit die Sorgen über einen großen Zinsschritt gedämpft, heißt es in einem Kommentar. Zuletzt hatten Ängste, dass die Notenbanken mit Leitzinserhöhungen zur Bekämpfung der hohen Inflation das globale Wirtschaftswachstum abwürgen könnten, die Aktienkurse unter Druck gesetzt.
Für Aufsehen sorgte der Kursrutsch von Twitter . Die von Elon Musk vorübergehend ausgesetzte Übernahme des Online-Dienstes brockte der Twitter-Aktie einen Verlust von zehn Prozent ein. Die Papiere fielen auf das Niveau von vor dem Übernahmeangebot zurück. Musk will nach eigener Aussage erst Berechnungen abwarten, dass Twitter-Accounts, hinter denen keine echten Nutzer steckten, tatsächlich weniger als fünf Prozent aller Accounts ausmachten. Er sei aber weiter an der Übernahme interessiert, betonte der Milliardär.
Dagegen ging es für die zuletzt schwer gebeutelten Tesla-Papiere um 5,5 Prozent nach oben. Die Titel des Elektroautobauers hatten über ein Viertel verloren, seitdem Musk Mitte April sein Interesse an Twitter öffentlich gemacht hatte.
Die Aktionäre von Robinhood konnten sich sogar über einen Kurssprung von mehr als 17 Prozent freuen, nachdem bekannt geworden war, dass sich Sam Bankman-Fried - Chef der Kryptowährungsbörse FTX - mit 7,6 Prozent an dem Online-Broker beteiligt hat./bek/he
Quelle: dpa-Afx