NEW YORK (dpa-AFX) - Die US-Börsen haben sich nach dem Kursrutsch am Vortag wieder gefangen. Während viele Bankwerte am Freitag weiterhin unter der Furcht vor Kreditausfällen angesichts der bereits stark gestiegenen Zinsen litten, sorgten die jüngsten Daten vom Arbeitsmarkt am Markt insgesamt für etwas Beruhigung. Unter dem Strich bewegten sich die wichtigsten Indizes nur wenig.
Der Leitindex Dow Jones Industrial
Für den marktbreiten S&P 500
Der Arbeitsmarkt zeigte sich im Februar mit einem hohen Stellenaufbau zwar weiter robust. Das Bild ist jedoch nicht eindeutig. So ist die Arbeitslosenquote überraschend gestiegen und der Anstieg der Stundenlöhne hat sich abgeschwächt.
An den Märkten ist angesichts der Entwicklung der Quote und der Stundenlöhne offenbar die Erwartung gestiegen, dass die US-Notenbank am 22. März ihren Leitzins nur um 0,25 Prozentpunkte anheben könnte. Notenbankchef Jerome Powell hatte zuletzt auch eine Anhebung um 0,50 Prozentpunkte ins Gespräch gebracht. Die Entscheidung hatte er jedoch von der Entwicklung der Wirtschaftsdaten abhängig gemacht. Ein starker Arbeitsmarkt treibt über die Lohnentwicklung auch die Inflation.
Neben dem Arbeitsmarktbericht steht wie schon am Vortag der Bankensektor im Fokus des Geschehens. Die Papiere der angeschlagenen SVB Financial
Die Silicon Valley Bank benötigt zur Abfederung von Verlusten aus dem Portfolio eine Kapitalerhöhung in Milliardenhöhe. Laut dem Nachrichtensender CNBC sind die Bemühungen darum allerdings gescheitert, sodass Verhandlungen um einen Verkauf geführt würden. Es werden auch erste Stimmen laut, die eine staatliche Rettung des Finanzierers kleiner und mittlerer Tech- und Biotech-Unternehmen fordern.
Die hohen Kursverluste vieler Bankenaktien am Vortag im Sog von SVB Financial haben die Stimmung für die Branche insgesamt stark eingetrübt. Am Donnerstag war es zum größten Ausverkauf im Bankensektor seit fast drei Jahren gekommen.
Die Nachrichten über den Risikokapitalgeber für junge Unternehmen hätten bei Investoren "mehr Fragen aufgeworfen als Antworten gegeben", schrieb Analyst Craig Erlam vom Handelshaus Oanda. Analyst Jim Reid von der Deutschen Bank merkte an, dass sich die Probleme von SVB Financial schon eine Weile im Hintergrund zusammengebraut hätten, am Vortag dann aber regelrecht "explodiert" seien.
Am Freitag nun blieben Bankenwerte zumeist unter Druck, wenngleich die frischen Daten vom Arbeitsmarkt dafür gesorgt hatten, dass die generelle Furcht vor einer Konjunkturabschwächung im Zuge weiter stark steigender Zinsen etwas nachgelassen hat. Im Dow büßten die Anteilscheine von Goldman Sachs
Quelle: dpa-Afx