STUTTGART (dpa-AFX) - Der Branchenprimus Allianz
"Zwei Drittel der Kunden sind bereit, in der Niedrigzinsphase für höhere Renditen auf einen Teil der Garantien zu verzichten", sagte Allianz-Leben-Vorstandschef Andreas Wimmer der Deutschen Presse-Agentur. Das hätten kürzlich in zwei Wellen durchgeführte Befragungen von etwa 1700 beziehungsweise 1000 Kunden gezeigt. "Viele Kunden sehen den Zusammenhang von Rendite und Garantie differenzierter in Zeiten, in denen sie für ihr Erspartes kaum noch Zinsen oder teilweise Negativzinsen bekommen." Dem Unternehmen zufolge haben Angebote mit neuen Garantien und Risikoprodukte mittlerweile einen Anteil von 93 Prozent am Neugeschäft.
Mit angepassten Garantien und flexiblerer Kapitalanlage verbesserten sich die Chancen für langfristig attraktive Renditen in Zeiten von Null- und Negativzins, warb der Branchenprimus. Eine Beitragsgarantie von 100 Prozent bietet die Allianz weiterhin bei Altersvorsorge-Konzepten an, bei denen dies gesetzlich vorgeschrieben ist, zum Beispiel bei Riester-Verträgen.
Die anhaltende Zinsflaute macht der Lebensversicherungsbranche seit Jahren schwer zu schaffen. Es fällt den Unternehmen dadurch immer schwerer, die hohen Zusagen der Vergangenheit zu erwirtschaften. "In einer Welt ohne positiven Nominalzins muss die Altersvorsorge neu gedacht werden - das gilt auch für Riester und die betriebliche Altersversorgung", sagte der Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft, Jörg Asmussen. Um Chancen am Kapitalmarkt nutzen zu können, brauche es flexiblere gesetzliche Garantieanforderungen. Die Branche drängt seit geraumer Zeit auf eine Neuregelung unter anderem bei der Riester-Rente. Derzeit müssen dort 100 Prozent der Bruttobeiträge garantiert werden./mar/DP/stw
Quelle: dpa-Afx