FRANKFURT (dpa-AFX) - Unterschiedlicher könnten die Zahlen zum Automarkt im Januar nicht sein. Während China im Jahresvergleich ein rasantes Wachstum aufweist, sind die Autoverkäufe in Westeuropa auf ein historisches Tief abgestürzt. Hintergrund sind die unterschiedlichen zeitlichen Abfolgen bei der Bewältigung der Coronakrise.
Der für die deutschen Autobauer immens wichtige chinesische Automarkt hat sich zum Jahresbeginn weiter belebt. Im Vergleich zum vom Coronavirus-Ausbruch belasteten Vorjahresmonat kletterten die Einzelhandelsverkäufe von Autos im Januar um 25,6 Prozent auf 2,18 Millionen Stück, wie der Branchenverband PCA (China Passenger Car Association) am Montag in Peking mitteilte. Vergangenes Jahr hatten ein früherer Beginn des chinesischen Neujahrsfestes sowie der Kampf gegen die Covid-19-Pandemie den Markt zunächst schwer belastet. Nach dem Einbruch hatte die Regierung den Absatz in der zweiten Jahreshälfte mit Fördermitteln erfolgreich wieder angekurbelt.
In Westeuropa ist der Automarkt im Januar hingegen auf einen historischen Tiefpunkt abgestürzt. 762 525 Neuzulassungen bedeuteten den niedrigsten Stand seit 1990, wie das Duisburger CAR-Institut auf der Grundlage nationaler Zulassungsdaten berichtete. Zum noch nicht von der Coronakrise geprägten Vorjahresmonat ging die Zahl der Neuwagen um 25,6 Prozent zurück. Die größten Einbrüche erlebten die Händler und Hersteller in den Märkten Spanien (minus 51,5 Prozent) und Dänemark (minus 45 Prozent).
In Deutschland gab es im Januar mit knapp 170 000 Neuzulassungen einen Rückgang um 31,1 Prozent. Hier erschwere die wieder auf 19 Prozent hochgesetzte Mehrwertsteuer den Absatz, wie Studienleiter Ferdinand Dudenhöffer erläuterte. Die Autobauer hielten sich mit der Verkaufsförderung zurück und nutzten das Kurzarbeitergeld, um die Produktion zu drosseln.
Der Autobauer Daimler
Quelle: dpa-Afx