TOKIO (dpa-AFX) - Peinliche Panne für die Tokioter Börse: Erstmals in der Geschichte des traditionsreichen Handelsplatzes in dem Hochtechnologieland können wegen eines Systemausfalls keine Aktien gehandelt werden - bisher hatten technische Probleme allenfalls für längere Handelsunterbrechungen gesorgt. Grund für die Zwangspause seien Hardware-Probleme, teilte der weltweit drittgrößte Börsenbetreiber Japan Exchange Group am Donnerstag in Tokio mit. Derzeit sei nicht klar, ob am Freitag wieder gehandelt werden kann. Der Deutsche-Börse-Konkurrent will sich dazu im Laufe des Tages noch äußern.
Der Börsenbetreiber hatte den Handel am Morgen zunächst gestoppt, weil es Probleme bei der Übermittlung von Daten gegeben hatte. Auch Handelsaufträge konnten nicht verarbeitet werden. Daraufhin wurde der Handel mit sämtlichen Aktien ausgesetzt. Das galt auch für die Märkte in Sapporo, Nagoya und Fukuoka, die ebenfalls das Tokioter Börsensystem benutzen. Nachdem die Systeme nicht zum Laufen gebracht werden konnten, entschied sich der Börsenbetreiber für die ganztägige Aussetzung. Das hatte es bisher noch nicht gegeben.
2005 hatte die Japan Exchange Group einmal den Handel aller Aktien wegen einer Technikpanne für viereinhalb Stunden stoppen müssen. In den Jahren danach hatte der Betreiber immer wieder technische Probleme, die aber nie zu einer Aussetzung des kompletten Aktienhandels geführt hatten. 2010 führte die Börse dann ein neues Handelssystem ein, das aber nicht alle Probleme lösen konnte. Auch in den Jahren danach kam es immer wieder zu Pannen, allerdings nie in diesem Ausmaß./zb/ssc/jha/
Quelle: dpa-Afx