MEXIKO-STADT (dpa-AFX) - Mexiko, Chile und Costa Rica haben als erste Länder in Lateinamerika mit der Impfung der Bevölkerung gegen das Coronavirus begonnen. Der Impfstart in Mexiko wurde während der morgendlichen Pressekonferenz von Präsident Andrés Manuel López Obrador am Donnerstag (Ortszeit) live übertragen. Die Oberschwester der Intensivstation des Krankenhauses Rubén Leñero in Mexiko-Stadt war die erste Mexikanerin, die die Corona-Impfung bekam, wie die mexikanische Zeitung "El Universal" berichtete - und damit auch die erste Lateinamerikanerin.
María Irene Ramírez gehört zu dem Gesundheitspersonal, das in vorderster Linie Patienten im Zusammenhang mit Covid-19 behandelt. "Das ist das beste Geschenk, das ich 2020 bekommen konnte", sagte die 59-Jährige, die sich freiwillig zur Impfung gemeldet hatte. "Klar haben wir Angst, aber wir müssen weitermachen ... und ich will in der Schusslinie bleiben", sagte sie.
Kurz nach Ramírez bekam Zulema Riquelme in Chile die erste Impfung. "Auf dass alle Leute sich impfen mögen", zitierte die chilenische Zeitung "La Tercera" Riquelme, die im "Hospital Metropolitano" in Santiago de Chile arbeitet. In Costa Rica war die 91 Jahre alte Elizabeth Castillo, die in einem Altenheim in Tres Ríos in der Provinz Cartago lebt, die erste Bürgerin, die die Impfung erhielt.
Alle drei Länder benutzten den Impfstoff der Unternehmen Biontech
Der mexikanische Präsident López Obrador hat eine widersprüchliche Corona-Strategie gefahren. So wurden die Mexikaner zwar aufgefordert, zu Hause zu bleiben - und zuletzt, auf Weihnachtsfeiern zu verzichten. Aber Einschränkungen lehnte der Linkspopulist ähnlich dem brasilianischen Staatschef Jair Bolsonaro ab.
In Mexiko, das mit knapp 130 Millionen Einwohnern an zehnter Stelle der bevölkerungsreichsten Länder steht, sind nach offiziellen Angaben bislang mindestens 120 000 Todesfälle in Zusammenhang mit Corona registriert worden - die vierthöchste Zahl weltweit./mfa/DP/zb
Quelle: dpa-Afx