LÜBECK (dpa-AFX) - Der Medizin- und Sicherheitstechnik-Anbieter Drägerwerk
Zudem hat Dräger wie andere Unternehmen mit gestiegenen Einkaufspreisen für Rohstoffe und Vorprodukte und höheren Kosten für Logistik und Transport zu kämpfen. Daher dürften im kommenden Jahr nur noch ein bis vier Prozent des Umsatzes als Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) bei Dräger hängen bleiben, hieß es in der Mitteilung.
Seit Ausbruch der Pandemie hatte Dräger von einer starken Nachfrage nach Geräten für die Intensivmedizin profitiert, darunter die wichtigen Beatmungsgeräte. Im Corona-Jahr 2020 war der Umsatz des Unternehmens um 22,5 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro gestiegen. Für 2021 rechnet das Management weiterhin mit einem währungsbereinigten Umsatzrückgang um zwei bis sechs Prozent und einer operativen Marge (Ebit) zwischen acht und elf Prozent.
"In den vergangenen Wochen hat sich die Nachfrage nach Produkten im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie merklich abgeschwächt", hieß es zur Begründung. Dieser Trend werde sich 2022 fortsetzen. Nach Einschätzung des Vorstands dürfte Dräger ab dem Jahr 2023 wieder wachsen und dann auch wieder eine höhere Profitabilität erreichen.
Vorerst schlagen jedoch das Ende des Sonderbooms für Mund-Nasen-Schutzmasken und die neuen 3G-Regeln für Innenräume und Veranstaltungen aufs Ergebnis. So würden die wegen der Pandemie geschaffenen Produktionskapazitäten für Masken nicht mehr in diesem Umfang benötigt, hieß es. Außerdem würden videoüberwachte Corona-Selbsttests nicht mehr für die Erfüllung der 3G-Regeln anerkannt, so dass die Fertigung für den Dräger Covid-19 Home Test bis auf Weiteres eingestellt werde.
Daher rechnet Dräger in diesem Zuge insgesamt mit Sonderbelastungen von rund 30 Millionen Euro, die im vierten Quartal dieses Jahres verbucht werden sollen. Dies drückt aufs operative Ergebnis. Die operative Marge dürfte daher im Gesamtjahr 2021 eher am unteren Ende der ausgegebenen Zielspanne von acht bis elf Prozent liegen, schrieb das Unternehmen./stw/he
Quelle: dpa-Afx