ZÜRICH (dpa-AFX) - Die Schweizer Großbank Credit Suisse hat mit dem umstrittenen britisch-australischen Finanzkonglomerat Greensill Geschäfte gemacht. Sie schließt nun vier Investmentfonds, so genannte Lieferketten-Finanzierungs-Fonds (Supply-Chain-Finance).

Credit Suisse machte dafür am Freitag "Bewertungsunsicherheiten in Bezug auf bestimmte Vermögenswerte" und eingeschränkten Verfügbarkeit eines Versicherungsschutzes geltend. Greensill hatte Titel für diese Fonds verbrieft und versichert, wie eine Bank-Sprecherin sagte. Das Volumen der Fonds betrage zusammen etwa zehn Milliarden Dollar (8,4 Mrd Euro).

Die Fonds handelten mit Lieferantenforderungen. Greensill hatte das Geschäftsmodell entwickelt, Lieferanten offene Rechnungen abzukaufen. Er bezahlte die Lieferanten sofort, mit einem Abschlag, und machte Gewinn, wenn die Schuldner die Rechnungen später voll bezahlten.

Die Credit-Suisse-Investoren sollen Anfang kommender Woche eine erste Rückzahlung erhalten, teilte Credit Suisse mit. Dann sollen 80 Prozent der verfügbaren liquiden Mittel ausgezahlt werden. Die liquiden Mittel in den vier Fonds machten nach Angaben der Bank zwischen 17,9 und 69,5 Prozent des aktuellen Marktwerts (NAV) aus. Die Fonds sind in Luxemburg und Liechtenstein angesiedelt./oe/DP/stw

Quelle: dpa-Afx