PARIS (dpa-AFX) - Die hohe Inflation hat das Geschäft des französischen Lebensmittelkonzerns Danone
Analysten zeigten sich angetan. Die aus eigener Kraft erwirtschafteten Erlöse seien ebenso wie die Preisgestaltung stark gewesen, bemerkte etwa Bernstein-Analyst Bruno Monteyne in einer ersten Einschätzung. Die Verkaufsvolumina dagegen hätten die Erwartungen etwas verfehlt. Alles in allem seien die Zahlen aber stark genug, um die Wachstumsziele anzuheben und das Margenziel zu bekräftigen. Celine Pannuti von der Bank JPMorgan notierte, dass die Kennziffern besser als erwartet ausgefallen seien. Zudem sei die Telefonkonferenz des Managements beruhigend und von Zuversicht geprägt gewesen.
Der vergleichbare Umsatz soll 2022 nun um sieben bis acht Prozent steigen, wie das Unternehmen am Donnerstag in Paris mitteilte. Zuvor war das Management um Konzernchef Antoine de Saint-Affrique von einem Wachstum von fünf bis sechs Prozent ausgegangen. Das operative Margenziel von mehr als zwölf Prozent wurde bestätigt. Der Hersteller von Activia-Joghurts und Evian-Wasser hatte Ende Juli bereits seine Umsatzprognose erhöht.
Im dritten Quartal beschleunigte sich das Wachstum. Der Umsatz stieg um fast ein Fünftel auf 7,3 Milliarden Euro. Auf vergleichbarer Basis lag das Plus bei 9,5 Prozent. Der Anstieg war dabei allein preisgetrieben: Erhöhungen trugen elf Prozent zum Wachstum bei. Das verkaufte Volumen ging hingegen um 1,4 Prozent zurück. Bereinigt um das Russlandgeschäft sank es um 0,2 Prozent. Danone hatte Mitte Oktober angekündigt, den Großteil des Russland-Geschäfts abgeben zu wollen und bei einem Verkauf eine Abschreibung von bis zu einer Milliarde Euro in Aussicht gestellt.
Danone kündigte weitere Preiserhöhungen an. In einem Interview wies Finanzvorstand Jürgen Esser auf den zunehmenden Druck durch Milch- und Energiepreise sowie durch Löhne hin. Dabei zeigte er sich zuversichtlich, dass die Supermärkte und die Verbraucher die steigenden Preise akzeptieren und verwies auf die Loyalität gegenüber den Danone-Produkten. Esser zufolge ist es dem Konzern möglich, zwei Drittel der höheren Kosten an die Einzelhändler weiterzureichen. Der Rest soll durch Produktivitätsgewinne ausgeglichen werden. Mit Blick auf den erwarteten Inflationsdruck im kommenden Jahr plant der Konzern, lediglich einen Teil der höheren Kosten weiterzureichen.
Europäische Supermärkte hatten zuletzt die Auseinandersetzung mit Markenherstellern wie Kraft Heinz
Quelle: dpa-Afx