STÜHLINGEN (dpa-AFX) - Der Dämmstoff- und Farbenhersteller Sto
Die Rohertragsmarge - also der Anteil des Umsatzes, der nach Abzug aller Herstellungs- und Materialkosten übrig bleibt - sei um 0,9 Prozentpunkte auf 50,6 Prozent gestiegen. Dies sei jedoch weniger als erwartet gewesen. Unter dem Strich standen wie für das erste Quartal üblich rote Zahlen, die das Unternehmen nicht genauer beziffern wollte. In der Mitteilung vom Mittwoch hieß es lediglich: "Aufgrund der ausgeprägten Saisonalität der Geschäftstätigkeit erwirtschaftet Sto in den ersten Monaten eines Jahres gewöhnlich kein positives Konzernergebnis."
Der Erlös blieb auch im April unter dem Vorjahresniveau und Erwartungen. Dafür ist nach wie vor hauptsächlich die ungünstige Witterung in vielen Ländern, in denen Sto tätig ist, verantwortlich. "Die aktuellen und zurückliegenden Belastungen des Vorjahres aus der Beschaffung will Sto im Jahresverlauf durch weitere eigene Verkaufspreiserhöhungen mindestens ausgleichen", hieß es in der Mitteilung weiter. Trotz des schwachen Jahresauftakts bestätigte das Unternehmen die Umsatz- und Gewinnprognose für das laufende Jahr.
Ohne Berücksichtigung des Einflusses aus dem weiteren Verlauf des Russland-Ukraine-Konflikts geht Sto den Angaben zufolge 2023 weiter von einer positiven Geschäftsentwicklung aus. Trotz der großen Herausforderungen rechnet das Unternehmen unverändert mit einem Umsatzanstieg um sieben Prozent auf 1,91 Milliarden Euro. Für das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) peilt Sto eine Bandbreite von 118 Millionen Euro bis 143 Millionen Euro an, nach knapp 130 Millionen Euro im vergangenen Jahr.
"Voraussetzungen für die Prognose sind ein durchschnittlicher Witterungsverlauf und eine den ursprünglichen Erwartungen entsprechende Konjunkturentwicklung in den wichtigsten Regionen", hieß es in der Mitteilung. Zudem beruhe die Voraussage auf den Annahmen, dass der Euro-Umrechnungskurs weitgehend stabil bleibe und der Russland-Ukraine-Konflikt zu keinen erheblichen Beeinträchtigungen der Nachfrage in den für Sto relevanten Märkten führe. Außerdem dürfte es zu keinen Einschränkungen bei der Geschäftstätigkeit oder der Versorgung mit Rohstoffen, Zukaufprodukten und Energie kommen.
An der Börse sorgten die Eckdaten für das erste Quartal und die bekräftige Prognose für Gewinnmitnahmen. Die zuletzt gut gelaufene Aktie rutschte nach Veröffentlichung der Mitteilung leicht ins Minus, nachdem sie im frühen Handel noch ein Jahreshoch von 191,60 Euro erreicht hatte. Das Papier hat eine Berg- und Talfahrt hinter sich. Nachdem es jahrelang um die Marke von 100 Euro gependelt war, ging es nach dem Crash zu Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 von circa 75 Euro bis auf das Rekordhoch von 260 Euro Anfang 2022 nach oben.
In den Monaten darauf folgte der Absturz bis auf etwas mehr als 112 Euro im Oktober vergangenen Jahres. Seitdem geht es wieder nach oben. Mit dem aktuellen Niveau wird das Unternehmen mit rund 1,3 Milliarden Euro bewertet und liegt damit im Mittelfeld des Kleinwerteindex SDax, in dem das Unternehmen seit etwas mehr als eineinhalb Jahren gelistet ist./zb/knd/he
Quelle: dpa-Afx