HERZOGENRATH (dpa-AFX) - Eine Reihe von kurzfristig verbuchten Großaufträgen lässt Aixtron
Anleger zeigten sich daraufhin hocherfreut. Nachdem die Aktie bereits am Mittwochabend zugelegt hatte und Aixtron am frühen Donnerstagmorgen auf der Handelsplattform Tradegate zu den meistgehandelten Papieren zählte, ging es für die Anteilsscheine auch nach Börsenstart weiter nach oben. Mit einem Kursgewinnen von 13 Prozent stiegen die Papiere auf ein Zehnjahres-Hoch, zuletzt notierte die Aktie noch mit mehr als elf Prozent im Plus bei 20,44 Euro. Seit Jahresbeginn hat das Papier mittlerweile gut 45 Prozent an Wert gewonnen, auf Sicht von zwölf Monaten stehen mehr als 60 Prozent Gewinn zu Buche.
Analyst Uwe Schupp von der Deutschen Bank hob in einer ersten Reaktion sein Kursziel für die Aktie auf 27 Euro und bestätigte seine Kaufempfehlung für die Papiere. Der Anlagebauer habe seine Prognosen für 2021 früher als erwartet erhöht, merkte Schupp an.
Für das Gesamtjahr stellt der Aixtron-Vorstand nunmehr einen Auftragseingang in einer Bandbreite von 420 bis 460 Millionen Euro in Aussicht. Zuvor hatte Aixtron noch das obere Ende der Spanne von 340 bis 380 Millionen Euro angepeilt. Auf Umsatzebene werden 400 bis 440 Millionen Euro erwartet, hier stand zuvor das obere Ende der Bandbreite von 320 bis 360 Millionen im Plan. Vom Umsatz sollen nun 20 bis 22 Prozent (zuvor: rund 18 Prozent) als Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) übrig bleiben. Das Ziel für die Bruttomarge bleibt unverändert bei etwa 40 Prozent des Umsatzes.
Aixtron hatte bereits Ende April mit der Vorlage seiner Zahlen zum ersten Quartal die Prognosen erhöht. Dabei hatte das Unternehmen zum Jahresstart weiter weiter vom Digitalisierungsboom und einer stark anziehenden Nachfrage nach Komponenten für die Halbleiterindustrie profitiert. Besonders der große Bedarf an Anlagen zur Herstellung von Halbleiterbauelementen auf Basis von Galliumnitrid spielte den Nordrhein-Westfalen dabei in die Karten. Sie werden für die energieeffiziente Leistungselektronik zum Beispiel für kompaktere und leistungsfähigere Ladegeräte und für die drahtlose Datenübertragung im 5G-Mobilfunk genutzt.
Vor allem Anlagen zur Produktion von Bauelementen für Anwendungen in der Optoelektronik waren im ersten Quartal gefragt. Maschinen für die Herstellung von Lasern zum Einsatz in der optischen Datenkommunikation und der 3D-Sensorik standen im Fokus. Zudem trugen Systeme zur Herstellung energieeffizienter Leistungselektronik auf Basis der Halbleiter Galliumnitrid und Siliziumkarbid zum Umsatzwachstum bei, die etwa für das schnelle Laden der Akkus von Mobilgeräten wie Smartphones und im Antriebsstrang für Elektroautos eingesetzt werden. "Die Nachfrage der Kunden nach unseren Anlagen ist erfreulich hoch - und zwar über alle drei Anwendungsbereiche Leistungselektronik, Optoelektronik und LED hinweg", hatte der seit dem 1. April amtierende Vorstandschef Felix Grawert bei der Zahlenvorlage gesagt./ngu/tav/fba
Quelle: dpa-Afx