MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die niedrigeren Preise für Rohstoffe, Betriebsmittel und Baumaterial treffen den Münchner Mischkonzern Baywa
Mit einem Abschlag von zuletzt knapp anderthalb Prozent gehörten die Baywa-Papiere zu den Verlierern im Kleinwerte-Index SDax
In den ersten sechs Monaten erzielte Baywa 12,6 Milliarden Euro Umsatz, nach 12,9 Milliarden im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebit) brach jedoch um rund 43 Prozent ein auf 186,9 Millionen Euro. Der Geschäftsbereich Regenerative Energien und Techniken hätte zu den Ergebnistreibern gezählt, im Segment Bau sei das Ergebnis hingegen drastisch gesunken, hieß es.
Im Gesamtjahr will der Baywa-Konzern weiterhin zwischen 320 und 370 Millionen Euro operativen Gewinn erzielen. Unterm Strich stand zum Halbjahr mit einer halben Million Euro lediglich ein kleines Plus, nach über 124 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Sorgenkind des Konzerns ist angesichts des Abschwungs im Immobilienmarkt der Geschäftsbereich Bau. In dem Segment werde versucht, wo es nur möglich sei, Kosten einzusparen, berichtete Pöllinger in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Dazu zählten der Fuhrpark und Dienstreisen genauso wie ein Einstellungsstopp bei frei werdenden Stellen.
Auch im zweiten Halbjahr erwartet er aus der Branche keine Impulse, sondern eher ein gedämpftes Umfeld, sagte der Manager. Er merkte zudem die in seinen Augen "verwirrende" politische Lage bezüglich der Gesetzgebung für Bau-Sanierungen an. Baywas Technik-Geschäft dürfte aber einen Teil des Rückgangs im Gesamtjahr ausgleichen.
Außerdem schwächelte im zweiten wie schon ersten Quartal Baywas Geschäft Globale Produktion, da der Tropensturm "Gabrielle" im Februar über Neuseeland gezogen war und Teile der diesjährigen Apfelernte zerstört hat. Auf der anderen Seite blieben Themen wie der Ausbau der erneuerbaren Energien und die Schaffung von Wohnraum politisch wie gesellschaftlich entscheidende Themen, sagte Pöllinger. Genau in diesen Bereichen sei Baywa breit und international positioniert und damit robust gegenüber den komplexen Marktbedingungen, die derzeit vorherrschten, aufgestellt.
Pöllinger war im April an die Baywa-Spitze gerückt als Nachfolger von Klaus Josef Lutz, der den Konzern 15 Jahre geführt hat und nun Aufsichtsratschef ist./lew/jcf/zb
Quelle: dpa-Afx