EISENACH (dpa-AFX) - Der Autobauer Ford
Auch der Eisenacher Bevollmächtigte der IG Metall, Uwe Laubach, sagte auf Anfrage, er habe Kenntnis von einem Vergleich von Mitec und Ford. Zu Details wollte sich der Gewerkschafter jedoch nicht äußern. Letztlich sei es Aufgabe des Insolvenzverwalters, dafür zu sorgen, dass die Forderungen von Mitec-Gläuigern erfüllt würden, so Laubach.
Militzer, der lange Chef der Thüringer Branchenvereinigung der Automobilzulieferer war, bezeichnete die Vereinbarung zwischen dem Mitec-Insolvenzverwalter und dem Autobauer als Skandal. "Damit wird die Verletzung von Mitec-Rechten durch Ford kaschiert. Das ist trickreich." Militzer sagte, die gerichtliche Auseinandersetzung mit dem Auto-Konzern habe "Mitec die Existenz gekostet". Letztlich war Mitec daran gescheitert, dass ein Gericht im Meiningen den Fall für verjährt erklärt hatte.
Die Mitec-Gruppe mit Hauptsitz in Eisenach, die zeitweise mehr als 1000 Mitarbeiter beschäftigt hatte, war 2018 in finanzielle Schieflage geraten und musste Insolvenzantrag stellen. Zuvor lieferte sich Mitec einen mehr als zehnjährigen Rechtsstreit an mehreren Gerichten und über verschiedene Instanzen mit Ford. Grund war ein 2007 gekündigter Liefervertrag. Militzer hatte dem Autobauer immer wieder vorgeworfen, technische Details an dem betreffenden Mitec-Bauteil an Wettbewerber weitergegeben zu haben und den Schaden auf über 50 Millionen Euro geschätzt.
Ein Ford-Sprecher sagte der "Welt am Sonntag: "Die Ford Motor Company und Mitec haben einen Konflikt über eine in 2006/2007 beendete Lieferbeziehung gütlich beigelegt." Zur Höhe der Zahlung machte er keine Angaben. Die Details der Einigung seien vertraulich.
Nach Angaben des Gewerkschafters Laubach sind von den Mitec-Arbeitsplätzen in Eisenach noch rund 250 geblieben. Die American Axle & Manufacturing (AAM/Detroit) hatte Firmenteile übernommen. Bei Vertragsabschluss hieß es, Mitec und AAM könnten Kunden weltweit Antriebstechnik anbieten./ro/DP/he
Quelle: dpa-Afx