STRASSBURG (dpa-AFX) - Der russische Energieriese Gazprom
Zu möglichen Gründen der ausgebliebenen Reaktion auf die erhöhte Nachfrage aus der EU äußerte sich von der Leyen nicht. Kritiker des russischen Energieriesen vermuten, dass dieser damit versuchen könnte, eine rasche Inbetriebnahme der umstrittenen Ostseepipeline Nord Stream 2 zu erzwingen. Für die Leitung zwischen Russland und Deutschland steht bislang noch eine Genehmigung aus.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte zuletzt die Ansicht vertreten, Lieferungen über Nord Stream 2 würden zu einer Entspannung auf dem aufgeheizten Gasmarkt und zu einer Senkung der Preise führen. Auch Russland sei nicht an einem endlosen Anstieg der Energiepreise interessiert, sagte Putin am Mittwoch bei einer Videoschalte mit Ministern. "Eine solche Situation kann letztendlich zu einem Rückgang der Nachfrage führen."
Die drastisch gestiegenen Energiepreise werden an diesem Donnerstag und Freitag Thema beim EU-Gipfel sein. Von der Leyen sagte, die aktuelle Situation zeige, dass Europa derzeitig zu abhängig von Gas und Gasimporten sei. "Wir importieren 90 Prozent des verbrauchten Gases. Und das macht uns verwundbar", sagte sie.
Verbessert werden könnte die Lage laut von der Leyen durch eine stärkere Diversifizierung der Lieferquellen und eine Beschleunigung des Übergangs zu sauberer Energie./aha/DP/he
Quelle: dpa-Afx