BERLIN (dpa-AFX) - Verbraucherschützer und Gesundheitsexperten fordern verbindlichere Vorgaben und mehr Tempo, um zu weniger Zucker in Erfrischungsgetränken wie Cola oder Limonaden zu kommen. Die freiwillige Reduktion komme nicht voran, kritisierte die Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten, der Verbände und medizinische Fachgesellschaften angehören, am Dienstag. Appelle an die Industrie reichten nicht. Die Regierung müsse "effektive Maßnahmen" ergreifen, damit der Zuckergehalt deutlich zurückgehe. So habe Großbritannien eine Hersteller-Abgabe auf stark gezuckerte Getränke eingeführt.
Hintergrund ist eine noch von der vorigen Bundesregierung begonnene Strategie, den Gehalt von Zucker, Fett und Salz in Fertigprodukten über freiwillige Selbstverpflichtungen schrittweise zu senken. Dazu wurden Vereinbarungen mit mehreren Branchen getroffen. Demnach soll unter anderem der Zuckergehalt in Erfrischungsgetränken bis 2025 um 15 Prozent reduziert werden.
Wie die Deutsche Allianz Nichtübertragbare Krankheiten mitteilte, ergab eine eigene Auswertung, dass der durchschnittliche Zuckergehalt bei Softdrinks von 2015 bis 2021 um etwa zwei Prozent gesunken sei. Wenn sich der Trend so fortsetze, würde das Ziel von 15 Prozent erst in Jahrzehnten erreicht./sam/DP/jha
Quelle: dpa-Afx