SALZGITTER (dpa-AFX) - Mit einer deutlichen Erholung seines Geschäfts im Rücken will Deutschlands zweitgrößter Stahlhersteller Salzgitter
Salzgitter und auch Konkurrent Thyssenkrupp
Die Technologie erfordert hohe Investitionen, für die sich Salzgitter nach einem auch coronabedingt schwachen Vorjahr nun wieder besser gerüstet sieht. Unterm Strich erwirtschafteten die Niedersachsen in den ersten neun Monaten rund 468 Millionen Euro Gewinn - am Ende des dritten Quartals 2020 hatten 243 Millionen Euro Verlust gestanden. Der Umsatz wuchs von knapp 5,3 Milliarden auf gut 7 Milliarden Euro. Diese seit Ende Oktober bekannten Eckdaten wurden jetzt bestätigt.
Salzgitter berichtete von "dynamisch anziehenden Erlösen" bis in den August. Seit Wochen legen die Preise vieler metallischer Rohstoffe und Grundprodukte sehr stark zu - für den Konzern ein zweischneidiges Schwert, weil einerseits der Einkauf teurer wird, andererseits aber höhere Stahlpreise im Absatz zu erzielen sind. Beobachter nehmen an, dass die Einigung im Zollstreit der EU mit den USA sowie die hohen Öl- und Gaspreise die Nachfrage etwa nach Stahlrohren weiter antreiben. Jedoch meldete Salzgitter zuletzt ebenfalls Probleme bei Lieferanten.
Die Geschäftszahlen zeigten auch mit Blick auf die notwendigen Klimaschutz-Ausgaben die "Leistungsfähigkeit" des Unternehmens, so Groebler. Der Vorstandschef warnte allerdings: "Wir dürfen bei aller Freude nicht vergessen, dass wir in den kommenden Monaten aufgrund der Störungen in den Lieferketten sowie der üblichen Saisonalität zum Jahresende eine Normalisierung zu erwarten haben." Salzgitter dürfe daher keine Zeit bei der eingeleiteten Weiterentwicklung verlieren.
Inzwischen ist ein eigenes Projektbüro für "Salcos" eingerichtet. Das Bundesumweltministerium und die Förderbank Kfw unterstützen die Pläne bei "grünem" Stahl. Wasserstoff muss aber erst selbst energieintensiv hergestellt werden. Im Frühjahr hatte Salzgitter sieben Großwindräder und zwei Elektrolyse-Einheiten für die Wasserspaltung mit Ökostrom am Hauptsitz eingeweiht. Auch Eon
Quelle: dpa-Afx