BERLIN (dpa-AFX) - Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hat der angeschlagenen Luftverkehrsbranche weitere Unterstützung zugesagt. Der CSU-Politiker geht von einer globalen Neuverteilung der Luftverkehrswirtschaft aus. "Wir werden über einen gewissen Zeitraum nicht mehr die ganze Bandbreite der Mobilität in der Luft haben. Manche freuen sich darüber, ich nicht. Und wir werden auch weiterhin helfen müssen", sagte er der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.
Scheuer verwies auf das milliardenschwere staatliche Hilfspaket für die Lufthansa
Der Luftverkehr gehört zu den Branchen, die in der Corona-Krise am schwersten belastet sind. Die Buchungen sind stark gesunken. Eine schnelle Erholung ist nicht in Sicht. Dies verschärft den Spardruck. Lufthansa-Vorstandschef Carsten Spohr hatte zuletzt deutlich gemacht, die bislang geplanten Einschnitte beim Konzern in Flotte und Belegschaft reichten nicht aus.
Scheuer sagte: "Wenn Airlines wie die Lufthansa mit nur 30 Prozent fliegen, dann haben sie viel höhere Kosten." Mit Blick auf Airbus
Der Verkehrsminister sagte: "Wir werden weniger fliegen, weil sich das Verhalten verändert. Der Geschäftsführer eines Unternehmens in Düsseldorf wird seine Kurztrips nach Berlin einschränken und durch Videokonferenzen ersetzen. Und das ist völlig okay." Diese Veränderungen hätten aber Folgen. Keiner hätte sich im Januar vorstellen können, dass am Tag drei Video- oder Telefonkonferenzen normal würden. "Auch spontane Kurztrips übers verlängerte Wochenende ins europäische Ausland werden für eine ganze Zeit deutlich weniger stattfinden."/ted/DP/zb
Quelle: dpa-Afx