FRANKFURT (dpa-AFX) - Im Streit um die Kündigung von Zubringerflügen für Condor-Fernreisen gibt es erste Anzeichen für eine Entspannung. Lufthansa
Zuletzt hatte das von Condor eingeschaltete Bundeskartellamt dem Ferienflieger den Rücken gestärkt. Lufthansa hatte den langjährigen Pauschal-Vertrag über Zubringerflüge für Condor-Fernreisen im vergangenen November gekündigt. Umsteigeverbindungen mit einem Wechsel der Fluggesellschaft werden dadurch schwieriger buchbar. Für Verspätungen beim Zubringer musste früher die Lufthansa haften. Selbst kann die Condor ein derartiges Zubringernetz nicht aufstellen.
Das Bundeskartellamt sah in der Kündigung nach einer vorläufigen Prüfung einen Missbrauch von Marktmacht. Medienberichten zufolge hat auch die EU-Kommission die negativen Folgen der Vertragskündigung thematisiert und ist unter anderem deshalb in Berlin vorstellig geworden.
Zudem hatte die mit staatlichen Mitteln gestützte Condor beim Gericht der Europäischen Union in Luxemburg Klage eingereicht. Der Ferienflieger will die EU-Auflagen für die staatlichen Milliardenhilfen an Lufthansa gerichtlich überprüfen lassen.
Der Kranich-Konzern will selbst stärker in das Geschäft mit touristischen Langstreckenflügen einsteigen und hat dafür den neuen Betrieb "Eurowings Discover" gegründet, in dem die touristischen Flüge gebündelt werden sollen./mar/DP/stw
Quelle: dpa-Afx