FRANKFURT (dpa-AFX) - Mainz ist einer Studie zufolge die dynamischste deutsche Großstadt. München liegt weiter vorn bei der Wirtschaftskraft, verliert aber an Tempo, wie aus dem am Donnerstag veröffentlichten Städteranking von IW Consult im Auftrag des Internet-Portals Immoscout24 und der "Wirtschaftswoche" hervorgeht. In Mainz spiele der Erfolg des Corona-Impfstoffherstellers Biontech
Die rheinland-pfälzische Landeshauptstadt habe die einmalige Chance erkannt und plane zahlreiche Maßnahmen in den Bereichen Klimaschutz und Mobilität, Sport und Freizeit sowie Jugend und Kultur, hieß es.
Als Neuaufsteiger schafften es auch Halle (Saale), Leverkusen, Oldenburg und Darmstadt erstmals in die Top 10 des Dynamikrankings. Sie verdrängten Heilbronn, Lübeck, Kiel, München und Potsdam. Die bayerische Landeshauptstadt rutschte auf Rang 30 ab. Vor allem in den Bereichen Immobilienmarkt und Arbeitsmarkt verlor München der Studie zufolge an Plätzen. So dämpften beispielsweise die hohe Inflation und steigende Zinsen den teuren Immobilienmarkt in der Stadt besonders deutlich. Das Dynamikranking analysiert die Entwicklung verschiedener Indikatoren aus Wirtschaft, Arbeitsmarkt, Lebensqualität und Immobilienmarkt innerhalb von fünf Jahren.
Nach wie vor an der Spitze behauptet sich München beim sogenannten Niveauranking, das die aktuelle Wirtschaftskraft der kreisfreien Städte mit mehr als 100 000 Einwohnern analysiert. Erlangen folgt wie im Vorjahr auf Rang zwei. Die Stadt schaffte es demnach als bundesweit einzige Großstadt in Niveau-, Dynamik- und Nachhaltigkeitsranking gleichermaßen in die Top 5.
Unter den Top 5 bei der Wirtschaftskraft finden sich erneut Stuttgart, Ingolstadt und Frankfurt. Mainz macht neun Ränge gut und schafft es in die Top 10 des Niveaurankings. "Die Erfahrung zeigt, dass die Städte, die im Dynamikranking gut abschneiden, mit leichtem Zeitversatz auch im Niveauranking aufsteigen", erläuterte Gesa Crockford, Geschäftsführerin von Immoscout24.
Die Metropolen Köln und Berlin rutschen beim Niveauranking weiter ab. Köln landet auf Platz 30 (Vorjahr: 27) und Berlin auf Rang 42 (Vorjahr: 41). Auffällig sei unter anderem der hohen Krankenstand im öffentlichen Dienst in beiden Städten.
Dem Ruhrgebiet bescheinigt die Studie teilweise aussichtsreiche Entwicklungsperspektiven. Aus der digitalen und ökologischen Transformation ergäben sich neue Chancen für einen Strukturwandel. Oberhausen, Herne, Duisburg und Gelsenkirchen bilden allerdings nach wie vor die Schlusslichter beim Niveauranking.
Die von Volkswagen
Verglichen wurden 71 kreisfreie Städte mit mehr als 100 000 Einwohnern. Kaiserslautern, das inzwischen knapp unterhalb dieser Schwelle liege, sei wegen der Vergleichbarkeit und Kontinuität zum Vorjahr zu den Großstädten gezählt worden./mar/DP/stk
Quelle: dpa-Afx