MÜNCHEN (dpa-AFX) - Deutsche Maschinenbauer geben sich bei Investitionen in neue Märkte mit Blick auf Asien zurückhaltender. Hinweise darauf gibt das aktuelle Maschinenbauer-Barometer der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC Deutschland, das der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX vorliegt. Demnach konzentrieren sich die Unternehmen, die in neue Märkte expandieren wollen, eher auf Europa und Nordamerika.
Innerhalb eines Jahres sei die Bereitschaft der Maschinenbauer in Asien zu expandieren stark zurückgegangen, hieß es weiter. Im Auftaktquartal des Vorjahres planten noch 72 Prozent in Asien Neuinvestitionen, mittlerweile sind es nur noch 49 Prozent. Umgekehrt wird Europa für Neuinvestitionen interessanter: 53 Prozent der Unternehmen wollen hier expandieren - ein Anstieg von 8 Prozentpunkten. In den USA sind es 57 Prozent.
Laut der Studie könnte die rückläufige Investitionsbereitschaft in Asien auf hohe Ausfallrisiken und die geopolitische Situation zurückgehen. Zum anderen dürfte es aber auch mit den ambitionierten Konjunkturprogrammen in den USA und der EU zusammenhängen. "Es kann durchaus sein, dass wir hier die ersten Anzeichen einer Entflechtung vom asiatischen Markt und insbesondere China sehen", kommentiert Klaus-Peter Gushurst, Leiter des Bereichs Industries and Innovations bei PwC Deutschland laut Mitteilung. Man wisse mittlerweile um die Fragilität der globalen Handelswege.
Seit der Corona-Pandemie und vor dem Hintergrund internationaler Spannungen waren Lieferketten in den vergangenen Jahren immer wieder gestört, Vorprodukte oder Komponenten für die Industrie waren zum Teil nicht verfügbar./knd/lew/mis
Quelle: dpa-Afx