BERLIN (dpa-AFX) - Der Beauftragte der Bundesregierung für Suchtfragen, Burkhard Blienert, dringt auf strengere Regeln bei der Werbung für Sportwetten. Die Länder seien dafür am Zug und müssten im Glücksspielstaatsvertrag nachsteuern, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. Sie müssten jetzt die Frage klären, "ob vor allem Fußball weiterhin über Bande von der ersten bis zur letzten Minute für verharmlosende Sportwetten herhalten muss". Damit würden die Länder ein klares Signal auch für eine sportwettenfreie Fußball-Europameisterschaft 2024 setzen.
Blienert sprach von dringendem Handlungsbedarf und verwies auf die "teils alarmierenden Zahlen" in dem am Mittwoch veröffentlichten neuen "Jahrbuch Sucht" der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen. Beim Glücksspielmarkt zeigt der Bericht für 2021 einen Umsatz-Anstieg um 14,6 Prozent auf 53,4 Milliarden Euro. Das sei besonders auf eine Änderung des Glücksspielstaatsvertrags im Juli 2021 zurückzuführen, die Sportwetten bundesweit legalisierte. Demnach wuchsen diese allein 2021 um 409,6 Prozent auf einen Umsatz von 18,3 Milliarden Euro./sam/DP/mis
Quelle: dpa-Afx