ERFURT/WORBIS (dpa-AFX) - Der Bergbauentwickler Südharz Kali will bis Dezember eine Machbarkeitsstudie für ein Bergwerk in Nordthüringen vorlegen. Das kündigte Geschäftsführerin Babette Winter am Freitag in Erfurt an. "Wir arbeiten seit dem Abschluss unserer Bestätigungsbohrungen daran, das Vorhaben für ein neues Kaliwerk in Nordthüringen voranzubringen", sagte sie. Kali wird vor allem für die Herstellung von Düngemitteln gebraucht.
Bei der Machbarkeitsstudie gehe es unter anderem um die Abbauplanung und Produktvermarktung. Die Aufbereitung des Kaliumsalzes solle weitgehend mit Strom und nicht wie bisher üblich mit Erdgas erfolgen.
Nach Angaben des Unternehmens wurde Mitte September in das Raumordnungsverfahren gestartet. Der vollständige Raumordnungsantrag solle im vierten Quartal 2023 eingereicht werden.
Als mögliche Standorte für das Kali-Werk hatte das Unternehmen bisher Bernterode und Haynrode im Eichsfeldkreis genannt. Viele Orte in der Region in Nordthüringen haben eine lange Tradition im Kali-Bergbau, der allerdings nach der Wiedervereinigung vielfach stillgelegt wurde. Bergleute des Kali-Werks Bischofferode waren dagegen im Sommer vor 30 Jahren in einen langen Hungerstreik getreten, der bundesweit für Aufsehen sorgte. Letztlich wurde auch das Bergwerk und der Verarbeitungsbetrieb in Bischofferode von der Treuhandanstalt stillgelegt.
Die Chance, dass der traditionelle Kali-Bergbau in Nordthüringen wiederbelebt wird, war nach erfolgreichen Probebohrungen der Südharz Kali GmbH gestiegen. Die Vorkommen im Thüringer Eichsfeld seien rentabel, hatte 2022 eine Studie im Auftrag des Unternehmens ergeben./rot/DP/men
Quelle: dpa-Afx