ZÜRICH (dpa-AFX) - In der Diskussion um die Konditionen von UBS
"Wir sind enttäuscht von der UBS", wird Swissmem-Präsident Martin Hirzel in dem Artikel zitiert. Die schweizerische Großbank habe immer versichert, die Bedeutung der Tech-Industrie anzuerkennen und ein verlässlicher Partner sein zu wollen. "Die hohe Zahl der betroffenen Firmen zeichnet nun ein anderes Bild."
Seit einer ersten Swissmem-Umfrage vor einem Jahr habe sich der Anteil der von einer Verschlechterung betroffenen Unternehmen mehr als verdoppelt. "Wir befürchten, dass sich dieser Trend fortsetzt, denn bei vielen Unternehmen stehen die Neuverhandlungen von Krediten erst noch an", so Hirzel.
Bei rund der Hälfte der betroffenen Firmen habe UBS die Verschlechterung bei Neuverhandlungen nach Auslaufen eines Vertrags durchgesetzt. Mit Abstand am häufigsten gehe es dabei um Hypothekar- und Betriebskredite, heißt es weiter. Aber auch bei Exportfinanzierungen, im Zahlungsverkehr und bei Kapitalmarkttransaktionen meldeten Firmen schlechtere Konditionen.
Kritik zurückgewiesen
Verschiedene UBS-Vertreter hatten in den vergangenen Monaten immer wieder Kritik über eine Verschlechterung von Konditionen vor allem im Firmenkundengeschäft zurückgewiesen. Sie verwiesen dabei etwa auf das gestiegene Zinsniveau seit der Übernahme von Credit Suisse. UBS Schweiz-Chefin Sabine Keller-Busse hatte vor wenigen Tagen auf einer Investorenkonferenz zudem gesagt, dass die frühere Konkurrentin teilweise Risiken nicht genügend berücksichtigt habe.
Laut der Zeitung ist nun auch der Preisüberwacher Stefan Meierhans aktiv geworden. Er habe eine zweistellige Anzahl Beschwerden von UBS-Kunden erhalten, die eine Erhöhung der Margen bei Kreditzinsen kritisierten. "Wir haben der UBS einen ersten Fragebogen zugestellt, um zu beobachten, ob und gegebenenfalls in welchen Bereichen ein preismissbräuchliches Verhalten nicht ausgeschlossen werden kann", sagte Meierhans der Zeitung./tp/AWP/he
Quelle: dpa-Afx