FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - Nach mehr als neun Monaten Verhandlungen haben sich Gewerkschaft und Arbeitgeber auf einen Tarifabschluss für die privaten Banken in Deutschland geeinigt. Die Gehälter der rund 140 000 Beschäftigten steigen in zwei Stufen um insgesamt 5 Prozent. Sie sollen zum 1. August um 3 Prozent sowie zum 1. August 2023 um weitere 2 Prozent angehoben werden, wie Verdi und der Arbeitgeberverband des privaten Bankgewerbes am Mittwoch nach der sechsten Tarifrunde mitteilten. In diesem Frühjahr sowie im Januar 2023 gibt es Einmalzahlungen von jeweils 500 Euro. Auch die Vergütungen für die Auszubildenden werden erhöht. Der Tarifvertrag läuft bis zum 31. Mai 2024.
"Die jetzt erreichten Gehaltssteigerungen schaffen eine wichtige finanzielle Entlastung", sagte Verdi-Verhandlungsführer Jan Duscheck. Bei den Themen Nachwuchskräftetarifvertrag und beim mobilen Arbeiten sei keine Einigung erreicht worden. "Aber diese Themen bleiben auf Wiedervorlage."
Die Verhandlungsführerin der Arbeitgeber, Sabine Schmittroth, bezeichnete das Ergebnis als einen gerade "noch tragfähigen Kompromiss", der allen Beteiligten viel abverlangt habe. "Mit diesem Tarifabschluss erkennen wir die Leistung unserer Beschäftigten in schwierigen Zeiten an und mildern deutlich die Folgen der erhöhten Inflation, insbesondere für die Beschäftigten in den unteren und mittleren Vergütungsgruppen."
Verdi war am 1. Juli des vergangenen Jahres mit einer Forderung von 4,5 Prozent mehr Geld für zwölf Monate in die Verhandlungen gegangen. Zuletzt verlangte die Gewerkschaft bei einer Laufzeit von 24 Monaten eine Einmalzahlung von 1500 Euro, eine Erhöhung der Tarifentgelte um 3,5 Prozent rückwirkend ab Januar 2022 sowie um weitere 2,5 Prozent von Januar 2023 an, plus zwei zusätzliche Urlaubstage. Verdi hatte die Forderungen mit zahlreichen Warnstreiks untermauert.
Für 60 000 Beschäftigte der Landes- und Förderbanken in Deutschland war in der vergangenen Woche ein Tarifabschluss erzielt worden. Auch für die zum Deutsche-Bank-Konzern
Quelle: dpa-Afx