ESSEN (dpa-AFX) - Der Industriekonzern Thyssenkrupp kämpft weiter mit einer schwachen Konjunktur und gesunkenen Stahlpreisen. Wertberichtigungen auf das Handelsgeschäft sowie negative Effekte aus der Marktbewertung von CO2-Termingeschäften der Stahlsparte sorgten im zweiten Geschäftsquartal (per Ende März) erneut für einen Verlust, wie das im MDax notierte Unternehmen am Mittwoch in Essen mitteilte. Der Konzern senkte daher abermals seine Prognosen für Umsatz und Konzernergebnis im laufenden Geschäftsjahr und erwartet für 2023/24 nun rote Zahlen. Unter dem Strich soll ein Verlust im niedrigen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich anfallen. Zuvor hatte das Unternehmen nach einem milliardenschweren Fehlbetrag im Vorjahr ein ausgeglichenes Ergebnis angestrebt.

Den Umsatz erwartet der Industriekonzern unter dem Vorjahresniveau. Zuletzt hatte Thyssenkrupp stabile Erlöse in Aussicht gestellt. Die Prognose für das operative Ergebnis ließ Thyssenkrupp unverändert. Im zweiten Quartal sank der Umsatz den Angaben zufolge um zehn Prozent auf 9,1 Milliarden Euro. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern nahm ebenfalls um zehn Prozent auf 184 Millionen Euro ab. Sinkenden Ergebnissen im Automobilzulieferergeschäft sowie im Handel standen höhere Ergebnisse im Marinegeschäft und in der Stahlsparte gegenüber. Dabei profitierte das Unternehmen auch vom laufenden Sparprogramm. Unter dem Strich verbuchte Thyssenkrupp einen Verlust von 78 Millionen Euro, was eine Verbesserung gegenüber den 223 Millionen Euro im Vorjahr darstellt.

Thyssenkrupp befindet sich derzeit in einem weitreichenden Umbauprozess. So arbeitet das Unternehmen unter anderem an der Verselbstständigung der Stahlsparte und des Marinegeschäfts./nas/zb

Quelle: dpa-Afx