STUTTGART (dpa-AFX) - Roman Zitzelsberger, Chef der IG Metall in Baden-Württemberg, sorgt sich um die Automobilzulieferer im Südwesten. Bei den Herstellern mache er sich angesichts des Wandels vom Verbrenner hin zur E-Mobilität weniger Sorgen. Doch der sinkende Bedarf an Teilen für den Verbrenner stelle Baden-Württemberg vor eine große Herausforderung, sagte Zitzelsberger der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart.
"Wenn weniger Verbrenner gebaut werden, braucht es weniger verbrennerspezifische Teile der Zulieferer", sagte Zitzelsberger. Er beobachte, wie sich die Produktion nach Osteuropa verlagere und neue Produkte teils gar nicht mehr in Deutschland angesiedelt würden. "Diesen heimlichen Ausverkauf der Zulieferer in Baden-Württemberg werden wir nicht akzeptieren." Wenn das so weitergehe, werde der Südwesten eine deutlich geringere Industriequote haben, sagte Zitzelsberger. Das beträfe wiederum den Wohlstand im Land, der eng mit der industriellen Fertigung verbunden sei.
Der Gewerkschafter kündigte für Mitte Februar im neuen Jahr eine Konferenz mit Betriebsräten der betroffenen Industrie an. Seine Gewerkschaft erwarte nicht nur von der Politik deutliche Signale, auch die Unternehmen würden in die Verantwortung genommen. Denn auch Arbeitsplätze stünden auf dem Spiel. Die Unternehmen dürften sich nicht aus der Verantwortung nehmen, indem sie argumentieren, dass die Demografie dieses beschäftigungspolitische Problem lösen werde./rwi/DP/he
Quelle: dpa-Afx