BERLIN (dpa-AFX) - Der Grünen-Außenexperte Jürgen Trittin hält eine Beschränkung westlicher Energieimporte aus Russland als Reaktion auf eine weitere Eskalation in der Ukraine-Krise für möglich. "Es kann zu solchen Maßnahmen kommen", sagte der Obmann der Grünen im Auswärtigen Ausschuss des Bundestages am Mittwoch vor einer Sondersitzung des Gremiums mit Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne). Die Europäische Union habe aber ganz bewusst gesagt, das aktuelle Sanktionspaket sei nur der erste Schritt. Es sei klug, zu wissen: "Dies war erst der Anfang der Antworten. Es kann andere und härtere Antworten geben." Dies hänge vom Verhalten Russlands ab.
"Wir müssen ja befürchten, dass von Seiten Russlands es zu einer weiteren Eskalation kommt", sagte Trittin. Zugleich betonte er, die Grünen seien schon immer sehr skeptisch beim Ansatz "Handel schafft Wandel" gegenüber Moskau gewesen. "Das ist in Russland widerlegt worden, das widerlegt sich gerade auch im Verhältnis zu China." Deswegen hätten die Grünen immer für eine Politik plädiert, die "den Dialog mit Russland pflegt, aber dabei das offene Wort nicht scheut".
Diese Grundhaltung, die Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) auf die Begriffe Dialog und Härte gebracht habe, sei lange Zeit auf der rechten Seite des politischen Spektrums unpopulär gewesen, wo man nur auf Härte gesetzt habe, sagte Trittin. Und auf der linken Seite, etwa für die SPD, habe sie als zu hart gegolten. Erfreulich sei, dass sich nun über die Parteigrenzen hinweg bei SPD und CDU die einhellige Haltung zeige, dass man mit dem Nachbarn Russland klar kommen müsse, aber sich von ihm nicht auf der Nase herumtanzen lasse dürfe./bk/cn/DP/jha
Quelle: dpa-Afx