PRAG (dpa-AFX) - Tschechien hat den Kauf von bis zu 77 Leopard-Kampfpanzern in der modernen Ausführung 2A8 aus deutscher Produktion auf seine Liste strategischer Rüstungsprojekte gesetzt. Zudem billigte das Kabinett am Mittwoch in Prag den Beitritt zu einer Kooperationsvereinbarung, welche die Beteiligung an einer gemeinsamen Beschaffung mit Deutschland vorsieht. Das sei ein unentbehrlicher Zwischenschritt, teilte das tschechische Verteidigungsministerium mit. Mit der endgültigen Zustimmung der Regierung werde bis zum Jahresende gerechnet.
"Panzer bleiben auch weiterhin ein unersetzlicher Bestandteil einer schweren Brigade", sagte Verteidigungsministerin Jana Cernochova. Sie kombinierten hohe Feuerkraft, Beweglichkeit und Widerstandsfähigkeit. Die Bedeutung dieses Waffensystems zeigten die Erfahrungen aus den Kämpfen in der Ukraine.
Deutschland hatte im Mai 2023 einen Rahmenvertrag mit dem Hersteller Krauss-Maffei Wegmann (KMW) geschlossen, über den bis zu 123 Leopard 2A8-Panzer beschafft werden können. Deutschland bietet Partnerstaaten an, daraus bestimmte Kontingente abzunehmen. Die Bundeswehr soll bis 2026 zunächst 18 brandneue Kampfpanzer erhalten.
Tschechien will 61 Leopard 2 A8 in sechs verschiedenen Ausführungen bestellen, etwa als Kampfpanzer, Führungsfahrzeug, Brückenlege- und Fahrschulpanzer. Die Kosten dafür bezifferte das Verteidigungsministerium in Prag auf umgerechnet 1,6 Milliarden Euro. Zudem ist eine Option auf 16 weitere Fahrzeuge vorgesehen. Damit würde sich der Gesamtpreis den Angaben zufolge auf umgerechnet 2,1 Milliarden Euro erhöhen./hei/DP/ngu
Quelle: dpa-Afx