KÖLN (dpa-AFX) - Viele Menschen in Deutschland wollen nicht, dass Einzelhandelsgeschäfte häufiger sonntags öffnen dürfen. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov, die am Freitag veröffentlicht wurde. 53 Prozent der Befragten lehnen eine Lockerung voll und ganz beziehungsweise eher ab. 37 Prozent würden dies befürworten. 10 Prozent machten keine Angabe.
Männer wünschen sich etwas häufiger offene Geschäfte am Sonntag (42 Prozent) als Frauen (34 Prozent). Personen im Alter von 55 Jahren und älter sind überdurchschnittlich häufig dagegen (62 Prozent). Bei Teilnehmern zwischen 18 und 34 Jahren ist dies seltener der Fall. In dieser Altersgruppe lehnen es laut YouGov 40 Prozent ab, wenn Geschäfte sonntags häufiger geöffnet hätten als an den vom jeweiligen Bundesland festgelegten verkaufsoffenen Tagen. An der Umfrage nahmen 3375 Personen teil.
Eine Debatte über die Ladenöffnungszeiten gibt es zurzeit in Hessen. Vorangegangen war eine gerichtliche Niederlage der Supermarktkette Tegut. Der Hessische Verwaltungsgerichtshof hatte Anfang Januar entschieden, dass eine von der Stadt Fulda verfügte Schließung der ohne Personal betriebenen "Tegut Teo"-Verkaufsstellen an Sonntagen rechtens sei. Demnach handelt es sich bei den Läden um Verkaufsstellen im Sinne des hessischen Ladenöffnungsgesetzes. Die Filialen sollen deshalb sonntags künftig geschlossen bleiben. In der YouGov-Umfrage wurde nur nach Öffnungszeiten allgemein und nicht nach Läden ohne Personal gefragt.
Der Chef der Ceconomy-Tochter
Die Regelungen zur Sonntagsöffnung sind im Ladenschlussgesetz festgelegt und variieren in den Bundesländern. An Sonn- und Feiertagen müssen Geschäfte in der Regel geschlossen bleiben. Es ist eine Höchstzahl verkaufsoffener Sonntage vorgegeben. In Nordrhein-Westfalen sind es maximal acht im Jahr, in Baden-Württemberg drei, in den meisten anderen Bundesländern vier./cr/DP/stw
Quelle: dpa-Afx