DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der Energiekonzern Uniper
Sollte es zu einem früheren Ausschluss kommen, plädiert Uniper dafür, die Auswirkungen für die Marktteilnehmer zu berücksichtigen. Der Konzern prüfe jeweils unmittelbar, wie sich die neuen Bestimmungen auf die Sicherheit der Versorgung durch Kohlekraftwerke auswirken werden. Mit einer Übergangsplanung stellt Uniper nach eigenen Angaben zudem sicher, dass der sichere Betrieb der Anlagen auch zukünftig ohne russische Kohle gewährleistet werden kann.
Die 27 EU-Staaten hatten am Donnerstagabend das fünfte große Paket mit Russland-Sanktionen auf den Weg gebracht. Die ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten billigten die Vorschläge der EU-Kommission, die unter anderem einen Importstopp für russische Kohle vorsehen. Dafür gilt eine Übergangsfrist von vier Monaten.
Für den Düsseldorfer Konzern ist Russland nach eigener Aussage "einer der wichtigsten Märkte". In dem Land tritt der Konzern unter dem Namen Unipro auf. An der Tochter sind die Düsseldorfer mit 84 Prozent beteiligt. Das Portfolio in Russland besteht aus den fünf Kraftwerken Berezovskaya, Surgutskaya, Smolenskaya, Shaturskaya und Yaivinskaya. Die Erzeugungsaktivitäten umfassen vor allem Erdgas, aber auch Stein- und Braunkohle und decken laut Uniper fünf Prozent des russischen Strombedarfs. Letztes Jahr hat das Geschäft fast ein Fünftel des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (Ebit) von Uniper ausgemacht.
Bereits Anfang März hatte Uniper mitgeteilt, für die Zukunft keine neuen Verträge für russische Kohle mehr abzuschließen. Die bestehenden Verträge laufen zum Jahresende 2022 aus. Seit Kriegsbeginn wurde entsprechend auch kein neuer Vertrag zur Kohlebelieferung aus Russland abgeschlossen./lew/ajx/he
Quelle: dpa-Afx