ELLWANGEN (dpa-AFX) - Der Batteriehersteller Varta
Nachhaltigen Schwung konnte das den Aktien aber nicht verleihen. Zuletzt rang der Konzern aber mit Projektverzögerungen und steigenden Kosten. Da zudem die Konjunkturaussichten und hohen Rohstoff-, Energie- und Transportkosten die Lage trüben, hatte Varta Ende Juli die Prognose für das laufende Jahr gesenkt.
Nach einem schwachen Ergebnis im zweiten Quartal rechnet der Konzern im laufenden Jahr nur noch mit einem Umsatz von 880 bis 920 Millionen Euro, statt bisher 0,95 bis 1 Milliarde Euro. Beim bereinigten operativen Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte es 200 bis 225 Millionen Euro werden. Hier wurden zuvor 260 bis 280 Millionen angestrebt. 2021 hatte der Konzern den Umsatz um vier Prozent auf knapp 903 Millionen Euro gesteigert; der operative Gewinn legte um 17 Prozent auf 283 Millionen Euro zu.
Im ersten Halbjahr ging das operative Ergebnis - wie bereits seit Ende Juli bekannt - um 39 Prozent auf 69 Millionen Euro zurück. Der Umsatz fiel um fünf Prozent auf 377 Millionen Euro. Unter dem Strich brach der Gewinn um 94 Prozent auf 2,8 Millionen Euro ein. Der Gewinneinbruch geht unter anderem auf höhere Abschreibungen infolge der geplanten Erweiterung der Produktionskapazitäten zurück.
Für das dritte Quartal rechnet Varta mit Erlösen von 210 bis 230 (Vorjahr: 225) Millionen Euro sowie einem bereinigtem operativen Gewinn von 40 bis 50 Millionen Euro nach rund 70 Millionen ein Jahr zuvor. Die Quartalsprognosen liegen leicht unter den bisher vorliegenden Erwartungen der Experten.
An der Börse sorgten die detaillierten Zahlen, die bestätigten Ziele für das laufende Jahr sowie die Perspektiven für das dritte Quartal nur kurz für deutlichere Gewinne. Nach einem anfänglichen Anstieg bis auf 82,70 Euro notierten die Papiere zuletzt mit 80,14 Euro knapp im Minus.
Nach der Senkung der Jahresziele war der Kurs Anfang August bis auf 68,50 Euro gefallen, erholte sich aber rasch und pendelt seither um die 80 Euro. Allerdings war es in den vergangenen Monaten auch schon deutlich bergab gegangen. Vom Zwischenhoch von knapp 166 Euro vor einem Jahr ist weniger als die Hälfte übrig.
Das Unternehmen ist seit 2017 an der Börse notiert und etwas mehr als drei Milliarden Euro wert. Das Schweizer Industrieunternehmen Montana Tech Components hält etwas mehr als die Hälfte der Anteile./zb/mis/jha/
Quelle: dpa-Afx