BERLIN (dpa-AFX) - Ein Verbändebündnis fordert die Umwidmung von Büroflächen in Wohnraum. Etwa 235 000 Wohnungen in innerstädtischen Bereichen könnten bis 2025 aus bisherigen Büroflächen entstehen, hat das schleswig-holsteinische Bau-Beratungsinstitut Arge errechnet. Die Ergebnisse stellte das Bündnis "Soziales Wohnen" am Freitag in Berlin vor. "Auch nach dem Ende der Corona-Pandemie werden viele Menschen und Unternehmen zumindest für einen Teil der Arbeitszeit auf das Homeoffice umstellen", sagte der Vorstand des Pestel Instituts, Matthias Günther, der Deutschen Presse-Agentur.
Für neu entstehende Wohnungen müsse es dabei aber eine "Sozialquote" für bezahlbare Wohnungen geben, verlangte das Bündnis "Soziales Wohnen", in dem sich die Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie, dem Deutschem Mieterbund und der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) sowie die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM) als Dachverband der Mauerstein-Industrie und der Deutsche Baustoff-Fachhandel (BDB) zusammengeschlossen haben. Die Umwidmung von Büroflächen könne helfen, die "entscheidenden Fehler in der Wohnungsbaupolitik" von Bund und Ländern auszubügeln, so das Bündnis.
Die Logik hinter den Berechnungen: Ein Arbeitsplatz daheim verbraucht weniger Fläche als im Büro. 14,8 Millionen Menschen in Deutschland arbeiteten in Büros. Der Platzbedarf im Homeoffice liege bei 5 bis 10 Quadratmetern, schreibt das Arge-Institut. Im Büro fielen hingegen eher zwischen 23 und 45 Quadratmeter an./hrz/DP/men
Quelle: dpa-Afx