FRANKFURT/BONN (dpa-AFX) - Die Gewerkschaft Verdi lässt im Tarifkonflikt bei der Postbank nicht locker. Nach zweitägigen bundesweiten Warnstreiks unter anderem in den Postbank-Filialen sind seit Dienstag die Beschäftigten in der Abwicklung von Bankgeschäften (Backoffice) zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen, wie Verdi mitteilte. Die Beschäftigten im Backoffice seien beim Übergang der Postbank-IT auf die der Deutschen Bank
Aufgerufen zu Warnstreiks sind rund 4500 Beschäftigte an verschiedenen Standorten in den kommenden Tagen bis einschließlich Donnerstag. Die Ausstände dürften Verdi zufolge an den verschiedenen Streiktagen spürbare Auswirkungen auf die Abarbeitung von Kundenanliegen bundesweit haben. Dazu gehörten Tätigkeiten wie die Eröffnung von Girokonten oder Darlehensauszahlungen.
Verdi fordert für etwa 12 000 Beschäftigte im Deutsche-Bank-Konzern mit einem Postbank-Tarifvertrag 15,5 Prozent mehr Geld, mindestens jedoch eine Anhebung der Gehälter um 600 Euro. Der Deutsche Bankangestellten-Verband (DBV) will 14,5 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten von Postbank, Postbank Filialvertrieb, PCC Services und BCB erstreiten.
Verdi hatte nach der dritten ergebnislosen Verhandlungsrunde gedroht, die Arbeitskampfmaßnahmen sukzessive auszuweiten und auch die Urabstimmung vorzubereiten. "Wenn die Arbeitgeberseite diese Eskalation vermeiden will, muss sie ihr Angebot bis zum nächsten Verhandlungstermin am 16. April deutlich nachbessern", hatte Duscheck gesagt.
Wegen der Ankündigung von Filialschließungen dringt Verdi zudem darauf, die Arbeitsplätze durch eine Verlängerung des Kündigungsschutzes bis zum 31. Dezember 2028 langfristig abzusichern. Die Deutsche Bank will bis Mitte 2026 bis zu 250 der 550 Postbank-Filialen dichtmachen und dabei auch Personal abbauen. Kurz vor Weihnachten sicherte die Deutsche Bank zu, bis Ende September des laufenden Jahres auf betriebsbedingte Kündigungen für Tarifmitarbeiter im Bereich ihrer Privatkundenbank in Deutschland zu verzichten./mar/DP/stw
Quelle: dpa-Afx