ESSEN (dpa-AFX) - Für die sogenannten Ewigkeitsaufgaben nach dem Ende des deutschen Steinkohlebergbaus hat die RAG-Stiftung im vergangenen Jahr 266 Millionen Euro ausgegeben. Das sind rund 19 Millionen Euro mehr als 2022, wie die Stiftung am Dienstag in Essen berichtete.
Der Anstieg sei insbesondere auf gestiegene Energiekosten zurückzuführen. In den fünf Jahren seit Ende des deutschen Steinkohlenbergbaus habe die Stiftung damit insgesamt 1,3 Milliarden Euro für Ewigkeitsaufgaben ausgegeben. Die RAG-Stiftung förderte auch Projekte in den Bereichen Bildung, Wissenschaft und Kultur. 2023 gab sie dafür erneut 32 Millionen Euro aus.
Stiftungsvermögen betrug Ende Mai rund 18 Milliarden Euro
Das Stiftungsvermögen sei von 16,8 Milliarden Euro Ende 2022 auf 17,5 Milliarden Euro Ende 2023 gestiegen. Ende Mai 2024 habe es bei rund 18 Milliarden Euro gelegen. Die Stiftung habe ihre Abhängigkeit von einzelnen Positionen in ihrem Kapitalanlageportfolio weiter reduziert, hieß es. Nach dem jüngsten Verkauf von rund fünf Prozent am Grundkapital des Chemiekonzerns Evonik
Die RAG-Stiftung war auch von den Insolvenzen der österreichischen Immobilien- und Handelsgruppe Signa betroffen. Das Investment wurde inzwischen abgeschrieben. Finanzvorstand Jürgen Rupp bezifferte den Verlust unterm Strich auf 189 Millionen Euro. "Das ist für uns zwar schmerzhaft. Aber wie unser Jahresergebnis zeigt, können die Kapitalanlagen und das Risikomanagement der Stiftung solche Lasten balancieren", sagte er laut vorab veröffentlichtem Redetext.
Rückstellung für Ewigkeitsaufgaben jetzt bei 9,1 Milliarden Euro
Aus ihrer gesamten Kapitalanlage erzielte die Stiftung einen sogenannten Jahreserfolg in Höhe von 394 Millionen Euro, 47 Millionen Euro mehr als 2022. Das Geld wurde den Angaben zufolge der Rückstellung für die Ewigkeitslasten zugeführt. Diese stieg damit auf 9,1 Milliarden Euro an.
Die RAG-Stiftung war 2007 gegründet worden, um die die Finanzierung der andauernden Kosten aus dem deutschen Steinkohlenbergbau sicherzustellen. Die Ewigkeitsaufgaben sind Folgen des Bergbaus, bei denen kein Ende abzusehen ist, wie etwa das andauernde Hochpumpen von Grubenwasser./tob/DP/mis
Quelle: dpa-Afx