LEIPZIG (dpa-AFX) - Bayern-Jäger RB Leipzig hausiert mit dem eigenen Selbstbewusstsein, die ewige Nummer zwei Borussia Dortmund
Dem ehemaligen Nationalspieler imponiert vor allem die Leipziger Defensivstärke. Neun Gegentore in 14 Spielen ist Liga-Bestwert, dazu spielte RB in allen Wettbewerben zusammen zehnmal zu Null. "Wir haben in der letzten Saison nur einen Punkt geholt gegen Dortmund. Das müssen wir jetzt anders machen", sagte RB-Torwart Peter Gulacsi. Der 30 Jahre alte Ungar ist eine der wichtigsten Säulen im Leipziger Spiel.
Und weil es so gut läuft und Leipzig den Vorsprung vor Dortmund auf satte neun Punkte ausbauen kann, entdeckte Trainer Julian Nagelsmann seine ganz persönliche Abteilung Attacke. "Den Sieg plane ich ein", sagte der 33-Jährige und begründete: "Weil wir mutig sind, weil wir gut drauf sind, weil wir eine gute Statistik haben." Unter der Woche hat Nagelsmann zudem daran gearbeitet, die zuletzt schwache Chancenverwertung zu verbessern.
Letztlich wird es wohl ein Spiel, das über die Abwehr entschieden wird. Bei eben jener hat es Dortmunds neuer Trainer Edin Terzic offenbar geschafft, sie zu stabilisieren. In den vergangenen zwei Spielen blieb der BVB immerhin ohne Gegentor. Das Spiel in Leipzig wird nun zeigen, wo Dortmund tatsächlich steht.
Vor dem Duell scheinen die Rollen klar verteilt. "Aufgrund der Tabellensituation sehe ich uns ein wenig in der Rolle des Jägers", sagte Sportdirektor Michael Zorc. Die Borussia fahre aber natürlich nach Leipzig, "um zu gewinnen".
Für Terzic ist der gesamte Januar "richtungsweisend für die restliche Bundesliga-Saison", was bei weiteren Spielen in Leverkusen und Gladbach logisch erscheint. Gut für den BVB, dass Stürmer Erling Haaland wieder fit ist. Der norwegische Nationalspieler erledigte RB beim vergangenen Auftritt in Leipzig mit zwei Toren sozusagen im Alleingang - und er hätte noch mehr schießen müssen. Trotzdem sicherte der 20-Jährige dem BVB damit die Vizemeisterschaft.
Von Leipzig wird Haaland deshalb unter besondere Beobachtung gestellt. Das gilt natürlich auch für seine Helfer. "Wir müssen die Zuspiele auf ihn stoppen", betonte Nagelsmann. "Wir dürfen seinen Passgebern nicht viel Raum geben. Deshalb habe ich meinen Spielern in einigen Zonen klare Handlungsmuster mitgegeben." Neben Nagelsmanns taktischem Geschick zehrt RB vom Selbstvertrauen als bestes Heim-Team der Liga. Nur Köln konnte sich bei den Sachsen bisher einen Punkt ermauern.
Die Entwicklung beeindruckt auch in Dortmund. Ex-Nationalspieler Mats Hummels wagte sich unter der Woche mit einigen Worten aus der Deckung, die im RB-kritischen Dortmunder Umfeld nicht jedem gefallen haben dürften. "Ich bin ein Fan davon, was in Leipzig sportlich passiert und wie sich der Verein entwickelt hat. Einfach, weil dort gute Arbeit gemacht wird. Geld alleine ist dafür keine Garantie", sagte der 32-Jährige der "Sport-Bild"./bat/DP/fba
Quelle: dpa-Afx