DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Vor dem Start der Medizinfachmesse Medica blickt die Branche mit bangen Blicken in die Zukunft. Gestiegene Energiekosten und Lieferkettenschwierigkeiten führten zu einer schlechteren Ertragslage für die Medizintechnik-Firmen, sagte Marcus Kuhlmann, Leiter der Medizintechnik im Industrieverband Spectaris, am Donnerstag in Düsseldorf. "Man findet öfter große Sorgenfalten auf den Stirnen der Unternehmensführungen." Die Medica startet am kommenden Montag in den Düsseldorfer Messehallen, sie ist einer der wichtigsten Branchentreffs weltweit.
Der Verband stellte am Donnerstag auch Zahlen für die deutsche Medizintechnikindustrie vor, denen zufolge der Umsatz in diesem Jahr um 3,5 Prozent auf 37,7 Milliarden Euro gestiegen ist. Dieser Anstieg sei aber kein Grund zur Freude, sagte Verbandschef Kuhlmann. "Die Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit und damit die Existenz vieler kleinerer und mittelständischer Medizintechnikhersteller ist derzeit definitiv gefährdet."
Rund 4400 Ausstellern aus 70 Staaten präsentieren ihre Produkte und Dienstleistungen. Damit sei die Messeauslastung wieder besser als im vergangenen Jahr, aber noch nicht auf dem Niveau vor der Corona-Pandemie. 2021 waren es nach Veranstalterangaben rund 3000 und 2019 sogar mehr als 5000 Aussteller gewesen.
Trends der Branche liegen vor allem in der Benutzung von Smartwatches und Robotik. Unter anderem werde auch ein System präsentiert, das die Vitaldaten von Patienten aufnimmt und die Aufnahme in Krankenhäusern ohne medizinisches Personal möglich mache./lfo/DP/zb
Quelle: dpa-Afx