WOLFSBURG (dpa-AFX) - In Wolfsburg sind am Sonntag tausende Menschen gegen die AfD und für Demokratie auf die Straße gegangen. Bei der Kundgebung vor dem Rathaus warben auch Volkswagen -Konzernchef Oliver Blume und die Betriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo für Demokratie und Vielfalt und bezogen Stellung gegen Rassismus und Intoleranz.

"Demokratie und Freiheit sind keine Selbstverständlichkeit", sagte Blume als einer der Hauptredner bei der von Volkswagen mitinitiierten Demonstration "Es liegt an uns, diese Werte zu verteidigen." Gerade für Volkswagen als weltweit tätiges Unternehmen sei es wichtig, hier Stellung zu beziehen. "Der Volkswagen-Konzern zeigt Haltung. Und das weit über unsere Werkstore hinaus."

VW -Betriebsratschefin Cavallo, selbst Tochter eines Zuwanderers aus Italien und in Wolfsburg geboren, warf der AfD ein rassistisches, frauenverachtendes und rückständiges Gesellschaftsbild vor. "Da wird mir übel! Das ist nicht nur ein schreckliches Gesellschaftsbild, sondern auch ein schreckliches Frauen- und Menschenbild!" Wer solche Positionen vertrete, sei "als geistiger Brandstifter unterwegs", fügte sie hinzu, "Sie wollen spalten und Hass säen. Das ist eine Gesellschaft, in der ich nicht leben möchte!"

Auch zwei Fußball-Profis des VfL Wolfsburg meldeten sich bei der Kundgebung zu Wort. "Es ist wichtig, dass wir für die Demokratie einstehen und kein Stück weiter nach rechts rücken", sagte Bundesliga-Kicker Yannick Gerhardt. Nationalspielerin Marina Hegering sagte, ihr sei wichtig "zu zeigen, dass Demokratie wichtig ist für uns und dass wir gemeinsam dafür einstehen".

Nach Schätzung von Polizei und Veranstaltern kamen rund 6000 bis 7000 Menschen zu der Kundgebung "Für Demokratie und Zusammenhalt" in der Wolfsburger Innenstadt. Aufgerufen hatte ein Bündnis "Schulterschluss der Wolfsburger Demokraten", dem neben Gewerkschaften, Kirchen, den Parteien CDU, SPD, FDP und Grüne sowie dem VfL Wolfsburg auch Volkswagen und dessen Betriebsrat angehören. Wolfsburgs Oberbürgermeister Dennis Weilmann (CDU) bezeichnete den Rechtspopulismus als "ernsthafte Gefahr für unsere gesamte Gesellschaft". Daher sei es wichtig, "dass wir als Demokraten zusammenstehen"./fjo/DP/he

Quelle: dpa-Afx