WOLFSBURG (dpa-AFX) - VW
"Das ist die Herausforderung, der Wolfsburg sich gegenübersieht." Das Werk müsse angesichts der Konkurrenz vor der eigenen Haustür produktiver werden. "Sicherlich brauchen wir dazu einen Abbau von Stellen", fügte er an und nannte dabei sowohl Jobs in der Produktion als auch Stellen in der Verwaltung und Entwicklung.
Derzeit spreche das Unternehmen mit den Arbeitnehmern über einen Plan, wie das Werk bis 2030 fit für den Wettbewerb gemacht werden könne. Am Vortag habe man im Aufsichtsrat entschieden, eine gemeinsame Vision für die Zeit bis dahin auszuarbeiten. Dahingehend seien sich Betriebsrat und Management einig. Der nötige Wandel werde bedeutend ausfallen, sagte Diess.
In den vergangenen Wochen wurde unter anderem über einen Abbau von rund 30 000 Stellen in der Kernmarke VW Pkw spekuliert. Zu konkreten Zahlen wollte sich Diess nicht äußern. "Das ist noch nicht ausgemacht, wir werden in den kommenden Wochen daran arbeiten", sagte der VW-Chef.
Das Stammwerk Wolfsburg ist derzeit vor allem wegen der Engpässe in der Belieferung mit Chips schlecht ausgelastet. Die Beratungen zur alljährlich im November stattfindenden sogenannten Budgetrunde, in der die Investitionsausgaben der kommenden fünf Jahre verplant werden, werfen vor diesem Hintergrund ihren Schatten voraus. Zuletzt kam es wieder zu deutlicher Kritik aus dem Betriebsrat, der auch weitere Modelle für Wolfsburg fordert. Die neue Chefin der Arbeitnehmervertretung, Daniela Cavallo, hatte Diess fehlendes Gespür für die Belange der Belegschaft vorgeworfen. Dieser hatte ursprünglich eine geplante Betriebsversammlung Anfang November sausen lassen wollen, um Investoren in den USA zu besuchen. Inzwischen hat Diess aber die Teilnahme an der Betriebsversammlung angekündigt, um den Beschäftigten seine Sicht der Dinge zu erklären./men/tav/stk
Quelle: dpa-Afx