WOLFSBURG/BERLIN (dpa-AFX) - Volkswagen
Zwar habe es Fortschritte gegeben, meinte Ulbrich. Bis zum Ende dieses Jahres dürften ihm zufolge über 30 000 öffentliche Ladepunkte in Deutschland verfügbar sein, immerhin 50 Prozent mehr als 2019. Man müsse aber den Ausbau besser mit dem erwarteten Hochlauf der E-Mobilität zur Deckung bringen: "Da tut sich eine drohende Ladelücke auf." Wenn, wie von Branchenverbänden angestrebt, bis zum Jahr 2025 bis zu 4 Millionen Elektro- oder Hybridautos auf den Straßen sein sollen, brauche das Land "mindestens 300 000 öffentliche Ladepunkte".
Von Januar bis Oktober wurden bundesweit knapp 53 000 E-Autos neu zugelassen, 89 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Das Angebot der Hersteller wachse inzwischen ausreichend, so Ulbrich. Aber für die Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum müsse die Politik mehr tun: "An einem deutlich schnelleren Ausbau führt definitiv kein Weg vorbei, wenn es mit dem Thema Klimaschutz vorangehen soll." Die EU etwa solle im Rahmen ihres "Green Deals" einen Teil der Mittel auch an konkrete Ziele des Ausbaus in den Staaten koppeln, schlug er vor.
Vor gut einem Jahr hatte die Bundesregierung einen "Masterplan Ladeinfrastruktur" vorgelegt, dessen Ziel ein flächendeckendes und kundenfreundliches Ladenetz ist. Wallboxen an Wohngebäuden werden mit je 900 Euro bezuschusst. Für größere Reichweiten und potenzielle E-Auto-Fahrer, die nicht zu Hause laden können, wären aber auch mehr öffentliche Lademöglichkeiten wichtig. Beim letzten "Autogipfel" Anfang September hatte es geheißen, der Ausbau solle allgemein beschleunigt werden. Das nächste Spitzengespräch zwischen Politik, Branche und Gewerkschaften ist für Dienstag (17.11.) geplant./jap/DP/fba
Quelle: dpa-Afx