DRESDEN/WOLFSBURG (dpa-AFX) - Mit einigen Wochen Verzögerung erhalten am Freitag die ersten Kunden das neue Elektroauto ID.3 von Volkswagen
Der ID.3 soll dazu beitragen, E-Mobilität massentauglich zu machen. Er ist verglichen mit bisherigen Mittelklasse-Elektroautos relativ günstig und hat eine höhere Reichweite. Als weitere E-Modelle der Serie folgen zum Jahreswechsel der kompakte SUV ID.4, später auch der Elektro-Bulli ID.Buzz. Bei Konzerntöchtern wie Audi
Zunächst gibt es den ID.3 in einer begrenzten Sonderausgabe, das Serienmodell soll dann ab Oktober auf die Straße kommen. VW hatte die Produktion im November 2019 in Zwickau begonnen, Kanzlerin Angela Merkel (CDU) begleitete damals die Eröffnung der Linie. Ab 2021 soll das Auto zusätzlich aus der "Gläsernen Manufaktur" in Dresden kommen.
In der Software-Ausstattung hatte es Probleme gegeben. Ursprünglich war der Marktstart des ID.3 schon im Sommer geplant gewesen. Doch vor allem die Vernetzung der Steuergeräte hatte sich als sehr komplexes Thema erwiesen. Einige Funktionen sind in den jetzt ausgelieferten Autos noch nicht verfügbar, die Kunden müssen im Winter Updates nachladen. Das Branchenmagazin "Auto, Motor und Sport" sah nach einem Fahrtest bei Verarbeitung und Elektronik des ID.3 "noch erheblichen Nachbesserungsbedarf". Die Produktion des ID.4 ist bereits angelaufen, ebenfalls in Zwickau.
Die Nachfrage nach vor allem kleineren Elektroautos war zuletzt auch durch die aufgestockten Kaufprämien gestiegen. Die Anpassung der nötigen Fertigungskapazitäten ist für die Autobauer aber schwierig. Ob der Durchbruch der E-Mobilität in Deutschland gelingt, ist noch unklar. Gleichzeitig muss VW etwa für die E-Version des Kleinstwagens Up einen Bestellstopp verhängen, weil die Produktion hier nicht mit den Bestellungen mithält und so längere Wartezeiten entstehen. Konzernchef Herbert Diess ließ jüngst auch den Chef des US-Rivalen Tesla
Insgesamt steckt Volkswagen bis 2024 etwa 33 Milliarden Euro in die Elektromobilität, ein Drittel davon bei der Kernmarke. Nach und nach werden mehrere Werke vollständig umgestellt und die Belegschaft weiterqualifiziert. Die Produktion des Autos soll CO2-neutral sein. Bei den Lieferketten für Batterie-Rohstoffe will VW die Transparenz zu Arbeitsbedingungen und Umweltfolgen erhöhen und schloss dazu eine Partnerschaft mit der darauf spezialisierten Agentur RCS Global./jap/DP/zb
Quelle: dpa-Afx