(neu: Im zweiten sowie den beiden letzten Absätzen wurde die am Mittwoch verkündete Zusammenarbeit von Astrazeneca und der Firma IDT Biologika zur Schaffung neuer Produktionskapazitäten sowie eine Reaktion von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn ergänzt)
(im dritten Absatz, erster Satz muss es heißen: Marburg)
MAINZ (dpa-AFX) - Das Mainzer Unternehmen Biontech
Unterdessen kündigte am Mittwoch der Impfstoffhersteller Astrazeneca
Sobald das Werk in Marburg voll betriebsbereit ist, will Biontech dort bis zu 750 Millionen Dosen des Covid-19-Impfstoffs jährlich herstellen. Der neue Standort in Mittelhessen gilt als wichtiger Pfeiler in dem Bemühen von Biontech und Pfizer, in diesem Jahr die weltweite Produktionskapazität auf zwei Milliarden Dosen des Impfstoffs zu erhöhen.
Das Botenmolekül mRNA ist den Angaben zufolge der eigentliche Wirkstoff in dem Vakzin. Es wird in Marburg in weiteren Schritten gereinigt, konzentriert und schließlich in eine schützende Hülle aus Lipiden gebracht. So kann die empfindliche mRNA besser in die Zellen gelangen und dort ihre Wirkung entfalten. Biontech will den hergestellten Impfstoff schließlich zu einem Produktionspartner transportieren, wo er abgefüllt und fertiggestellt werden soll.
Der Produktionsprozess wird von mehreren Qualitätsprüfungen begleitet, wie Biontech weiter erklärte. Die einzelnen Produktionsschritte der neuen Anlagen müssen demnach von der europäischen Arzneimittelbehörde EMA genehmigt werden. Entsprechende Daten würden im Februar und März eingereicht.
Die Qualität des Endprodukts wird den Angaben zufolge vom firmeneigenen Labor im rheinland-pfälzischen Idar-Oberstein und vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI) im hessischen Langen geprüft, bevor das Vakzin schließlich zur Verwendung freigegeben wird.
Biontech hatte das Werk vom Schweizer Pharmakonzern Novartis
Der britisch-schwedische Impfstoffhersteller Astrazeneca unterzeichnete eine Absichtserklärung mit der Firma IDT Biologika, wie Astrazeneca am Mittwoch mitteilte. In Dessau in Sachsen-Anhalt sollen Bioreaktoren entstehen, in denen eine zweistellige Millionenzahl von Impfdosen pro Monat produziert werden könnten. Die neuen Anlagen sollen jedoch erst Ende 2022 betriebsbereit sein.
Die Anlagen könnten auch von anderen Firmen mit ähnlicher Impfstoff-Technologie genutzt werden, erklärte Astrazeneca. Damit entstünde bei IDT Biologika eine der größten Impfstoffanlagen dieser Art in Europa. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) lobte die Zusammenarbeit als einen weiteren wichtigen Schritt für die Bundesrepublik. "Deutschland wird in dieser Pandemie immer mehr zu einem wichtigen Impfstoff-Hub", teilte er am Mittwoch mit. "Das hilft uns in dieser Pandemie, ist aber auch eine Stärkung des Pharma-Standorts Deutschland für die 20er-Jahre."/mba/DP/fba
Quelle: dpa-Afx