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ERLANGEN (dpa-AFX) - Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers
Unter dem Strich stand im ersten Quartal (per Ende Dezember) ein Gewinn von 437 Millionen Euro und damit knapp 44 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Umsatz nahm um 7,8 Prozent auf knapp 3,9 Milliarden Euro zu. Vergleichbar lag das Wachstum bei gut 13 Prozent. Dabei zeigten sich vor allem das Geschäft mit der Bildgebung und der Labordiagnostik stark. Den Löwenanteil steuerte erneut die bildgebende Diagnostik mit 2,3 Milliarden Euro bei, mit einem vergleichbaren Wachstum von 9,3 Prozent. Die bereinigte operative Marge (Ebit) konnte sich deutlich um knapp sechs Prozentpunkte auf 23,4 Prozent verbessern, dank der höheren Nachfrage nach den höhermargigen Computertomografen.
Insgesamt verzeichnete die Sparte vor allem in Europa und China ein "außergewöhnlich starkes" Wachstum, wie Konzernchef Bernd Montag in einer Telefonkonferenz sagte. Schwächer liefen die Geschäfte in den USA, deren Gesundheitsmarkt privatwirtschaftlich geprägt sei und der sich in der Pandemie mit Investitionen zurückgehalten habe.
Montag geht jedoch davon aus, dass sich das US-Geschäft im Laufe des Geschäftsjahres wieder erholen wird. Die Labordiagnostik profitierte nicht nur von dem Geschäft mit den Antigenschnelltests, sondern auch von seinem Kerngeschäft mit Routinetests, das im vergangenen Geschäftsjahr unter der Corona-Pandemie gelitten hatte und nun wieder zu Wachstum zurückkehrte. Für sein neues, zunächst stotternd gestartetes Laborsystem Atellica erhielt Healthineers zudem mehrere Großaufträge.
Siemens Healthineers hatte bereits Ende Januar Zahlen vorgelegt und dabei auch seine Jahresprognose erhöht. Dazu beitragen sollen alle Sparten, für die sich das Management optimistischer zeigte als zuvor und die Umsatzprognosen erhöhte. Für den Gesamtkonzern erwartet Healthineers ein Umsatzplus auf vergleichbarer Basis um acht bis zwölf Prozent. Mit den Antigen-Schnelltests will Healthineers 300 bis 350 Millionen Euro erlösen, was ebenfalls gut dreimal soviel ist wie zunächst avisiert. Wegen der Dynamik der Pandemieentwicklung und zunehmenden Impfungen geht das Management jedoch davon aus, dass die Nachfrage im zweiten Geschäftshalbjahr deutlich sinken und der Ergebnisbeitrag auch wegen eines erwarteten Preisverfalls abnehmen wird.
Auch beim Ergebnis zeigte sich Healthineers bereits vergangene Woche deutlich optimistischer. Je Aktie erwartet das Management 1,63 bis 1,82 Euro, nach zuletzt 1,58 bis 1,72 Euro. Dabei bremse ein stärker als erwarteter Gegenwind auf der Währungsseite die Entwicklung, hieß es. In den Prognosen nicht enthalten ist der US-Krebsspezialist Varian. Healthineers sei bei der milliardenschweren Übernahme auf Kurs und wolle sie weiter im ersten Kalenderhalbjahr abschließen, so Montag.
Healthineers kündigte zudem eine Erweiterung des Vorstands an. Zum 1. Februar übernehme Darleen Caron das Personalressort. Caron hatte diesen Posten zuletzt beim Chemiekonzern LyondellBasell inne. Caron ist damit die erste Frau im Vorstand des Medizintechnikkonzerns./nas/ngu/jha
Quelle: dpa-Afx