(Im vierten Absatz wurde das Wort "vorbörslich" entfernt.)
NEW YORK (dpa-AFX) - Am New Yorker Aktienmarkt geht es am Donnerstag weiter verhalten zu. Wie schon seit Tagen warteten die Anleger ab angesichts der Frage, ob nach überraschenden Leitzinsanhebungen der australischen und kanadischen Notenbank auch die US-Zentralbank Fed auf ihrer Sitzung in der kommenden Woche die Zinsen noch einmal anheben oder eine Pause einlegen werde, schrieb Marktexperte Stephen Innes vom Vermögensverwalter SPI.
Der Leitindex Dow Jones Industrial ließ weiterhin keine klare Richtung erkennen. Im frühen Handel stand er zuletzt 0,06 Prozent höher bei 33 686,40 Punkten. Der marktbreite S&P 500 lag auch leicht mit 0,06 Prozent im Plus bei 4270,29 Zählern. Der technologielastige Nasdaq 100 , den am Vortag eine Welle an Gewinnmitnahmen eingeholt hatte, erholte sich um 0,50 Prozent auf 14 374,68 Punkte.
Wöchentliche Arbeitsmarktdaten standen im Fokus, die für die vergangene Woche eine unerwartet hohe Zahl an Erstanträgen hervorbrachten. Das ist zwar kein gutes Signal für die Wirtschaft, aber womöglich im Sinne der Fed - laut Marktbeobachter Andreas Lipkow sinkt damit schließlich der Lohnanhebungsdruck, was entspannend in puncto Inflation wirken könnte.
Bei den Einzelwerten schauten die Anleger auf den strauchelnden Videospiele-Händler Gamestop , der mit seinem Umsatz für das erste Geschäftsquartal enttäuschte und seinen Geschäftsführer Matt Furlong feuerte. Die Aktien brachen um fast ein Fünftel ein, zeitweise sogar noch etwas mehr. Dies eliminierte die Kursgewinne der vergangenen vier Wochen.
Ähnlich war auch die Reaktion der Anleger auf die Quartalszahlen von Smartsheet . Nach einer Kursverdopplung seit November ging es hier um 19 Prozent bergab. Es dürfte den Anlegern nicht gefallen haben, dass die Software-Plattform für Arbeitsmanagement den Ausblick für den Jahresumsatz nicht angehoben hat, hieß es von der Berenberg Bank. Auch habe man wohl Zweifel an den Aussagen des Managements, wonach die Fakturierungen im zweiten Halbjahr in ausreichendem Maß anziehen werden, um die Schwäche im zweiten Quartal auszumerzen.
An der Nasdaq gehörte T-Mobile US mit 2,4 Prozent zu den Gewinnern nach einer Hochstufung auf "Outperform" durch Wolfe Research. Die Papiere stabilisierten sich auf ihrem zuletzt gesunkenen Kursniveau, das nach Ansicht der Experten nicht gerechtfertigt ist. Die Aktien waren zuletzt auf ihrem niedrigsten Niveau seit gut einem Jahr angekommen - auch wegen eines Kursrutsches ausgelöst durch Sorgen vor Mobilfunk-Konkurrenz durch Amazon .
Den Takt gaben an der Nasdaq aber die Adobe-Aktien mit 4,2 Prozent Plus vor. Hier galt als Kurstreiber, dass der Softwareanbieter Abonnements für neue generative Künstliche-Intelligenz-Funktionen (KI) einführen will, die eine rechtliche Absicherung gegen Ansprüche wegen Urheberrechtsverletzung umfassen sollen./tih/men
Quelle: dpa-Afx