(Im fünften Absatz wird klargestellt, dass die Profitabilitätsprognose sich auf das Betriebsergebnis (Oibda) bezieht.)
MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der Telekommunikationskonzern Telefonica Deutschland (O2)
Zudem solle die Dividende für das abgelaufene Jahr um einen Cent auf 18 Cent pro Aktie steigen. Dies sei auch die Dividendenuntergrenze für die Jahre 2021 bis 2023. Der Vorstand wolle auf der Hauptversammlung im Mai einen entsprechenden Vorschlag. Laut dem Analysten Mathieu Robilliard von der britischen Barclays-Bank dürfte das zumindest einem Teil der Aktionäre sauer aufstoßen, da einige sich wohl mehr Ausschüttung infolge des Funkturm-Deals erhofft hatten. Die Aktien fielen denn auch am Vormittag um mehr als ein Prozent.
"Der weitere Ausbau unseres starken O2 Netzes und die weitere Verbesserung unserer Angebote für Privat- und vor allem Geschäftskunden vor allem durch gebündelte Mobilfunk- und Festnetzservices sind der Schlüssel zu profitablem Wachstum", sagte Unternehmenschef Markus Haas. Telefonica Deutschland hatte im Sommer vergangenen Jahres rund 10 000 Masten an eine andere Tochter seines spanischen Mutterkonzerns ausgelagert.
So plant der Konzern etwa, 100 Millionen Euro in die neue Glasfasergesellschaft "Unsere Grüne Glasfaser" zu stecken. Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Allianz und der Telefonica-Mutter mit einem Volumen von mehr als fünf Milliarden Euro. Telefonica ist zu 10 Prozent an der Gesellschaft beteiligt. Mit dem Geld soll zudem ein in diesem Jahr fällig werdender Schuldschein in Höhe von 500 Millionen Euro getilgt werden.
An seinen Mittelfristzielen bis 2022 hält der Konzern derweil fest. Diese hatte Telefonica Ende 2019 vorgestellt. Der Vorstand peilt zwischen 2020 und 2022 ein kumuliertes Umsatzwachstum von mindestens fünf Prozent an. Gleichzeitig soll die Profitabilität nachhaltig gesteigert werden. Das bedeutet, dass vom Umsatz mehr als Betriebsergebnis (Oibda) hängen bleiben soll.
Unterdessen baut Telefonica seine Kooperationen weiter aus. Gemeinsam mit den Wettbewerbern Deutsche Telekom und Vodafone will der Konzern sogenannte "graue Flecken" im 4G-Netz in Deutschland schließen. Das sind Bereiche, in denen nicht alle drei Betreiber die dort Einwohner mit dem Mobilfunkstandard der vierten Generation aus dem eigenen Netz versorgen können.
Diese liegen in dünn besiedelten Gegenden Deutschlands - dort ist ein wirtschaftlicher Betrieb der Antennen schwierig. Durch die gemeinsame Nutzung der Standorte sind die Kosten für die Netzbetreiber niedriger als bei einem Alleingang. "Ich gehe davon aus, dass wir künftig graue Flecken suchen müssen", sagte Telefonica-Deutschland-Chef Haas in einer Telefonkonferenz.
Im Oktober hatte Telefonica kommuniziert, in Kooperation mit der Deutschen Telekom künftig auch Internet via Glasfaser anbieten zu wollen. Ähnlich wie seine Wettbewerber will Telefonica seine Kunden künftig mit Rabatten locken, wenn diese sich für zwei oder mehrere Produkte eines Anbieters entscheiden, zum Beispiel Mobilfunk und Internet zu Hause. Die Telekom bietet seit Jahren über "MagentaEins" derartige Angebote, bei Vodafone heißen die Konditionen "GigaKombi"./ngu/knd/mis
Quelle: dpa-Afx